Robotereinsatz in der Logistik: Bremer Forscher starten Umfrage für Studie zu neuem Markt

Wissenschaftler-Team und Springer-VDI-Verlag sammeln Informationen zur Robotertechnologie in der Dienstleistungs- und Intralogistik / Innovationskommunikation als Erfolgsfaktor

Düsseldorf/Bremen (sno). Nachdem sich die Anfragen aus der Industrie häuften, gründeten die Wissenschaftler und Entwickler ein Kompetenz-Team, etablierten ein Internet-Portal zu dem Thema, und nun erstellen sie eine Studie. Der Einsatz von Robotern in der Logistik gewinnt zunehmend an Bedeutung, und inzwischen ist in dem Bereich sogar ein eigener Markt entstanden. Mit einer Umfrage möchten die Forscher des Bremer Instituts für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft (BIBA) an der Universität Bremen jetzt weitere Informationen zu den Bedarfen und Erwartungen der Unternehmen und den Möglichkeiten des neuen Marktes Robotik-Logistik erhalten – und suchen nach Teilnehmern. Die Online-Befragung für die Studie „RoboScan '07“ läuft bis 30. Juni 2007 über das Internet-Portal http://www.robotik-logistik.de.

Nur 29 Fragen verbergen sich hinter der Untersuchung mit dem langen Titel „Status Quo und Zukunftsperspektiven der Robotertechnologie in der Dienstleistungs- und Intralogistik 2007 – aus Sicht der Industrie, Medien und Forschung“. Den BIBA-Forschern geht es um Erkenntnisse zum Status Quo des Marktsegmentes, um Einsatzkriterien und Komponenten von Robotersystemen, die Einschätzung ihrer Potenziale und um die Optimierung der logistischen Prozesse: Wer setzt wann, wo und zu welchem Zweck Roboter für Logistik-Aufgaben in seinem Unternehmen ein oder möchte das künftig tun? Welche Anforderungen gibt es an Automatisierungslösungen, und wo sind die primären Einsatzorte? Wo liegen die Bedarfe, und wo werden Möglichkeiten gesehen?

Mit dem Springer-VDI-Verlag in Düsseldorf haben die Bremer Wissenschaftler einen renommierten Kooperationspartner und Förderer für ihre Studie gefunden. Der Fachverlag wird die Untersuchungen auch veröffentlichen („LOGISTIK für Unternehmen“, Ausgabe 10/2007, 12.10.2007). Teilnehmer der Befragung erhalten die Ergebnisse kostenlos.

„Allein mit ingenieurwissenschaftlichem Knowhow schaffen wir keine Innovationen“

Höchstens 15 Minuten brauche man für die Beantwortung, werben die Wissenschaftler des BIBA-Bereiches „Intelligente Produktions- und Logistiksysteme“ (IPS) um Beteiligung. Interessiert an einer bedarfsgerechten und praxisorientierten Forschung erhofften sie sich unter anderem mehr Transparenz und auch Anregungen für künftige Aktivitäten. „Allein mit unserem ingenieurwissenschaftlichem Knowhow schaffen wir keine Innovationen“, sagt Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer. „Wollen wir unsere Ideen zu Produkten machen, müssen wir den Markt kennen – und wir brauchen zusätzlich auch andere Kompetenzen“, meint der BIBA-Wissenschaftler.

Gemeinsam mit weiteren Fachleuten aus Wissenschaft und Industrie hat sich Echelmeyer in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht – mit der Entwicklung des Paketroboters, der international auf großes Interesse gestoßen ist. Mittlerweile wird das System erfolgreich eingesetzt und zusammen mit dem Systemintegrator ThyssenKrupp Krause in den Markt eingeführt. Über das gemeinsam mit der Deutschen Post AG World Net/DHL durchgeführte Projekt „Paketroboter“ hat sich ein Kompetenz-Team gebildet. „ProLogistics-Team“ nennt sich diese interdisziplinäre Expertengruppe. Mit dabei ist die Wirtschaftswissenschaftlerin Nicole Pfeffermann. Ihr Forschungsgebiet ist die Innovationskommunikation.

„Innovationen brauchen Kommunikation. Sie ist das verbindende Element zwischen Forschung, Industrie, Markt und Öffentlichkeit“, sagt Pfeffermann. Wichtig für einen erfolgreichen Innovationsprozess sei eine frühzeitige und vor allem proaktive Kommunikation. Sie führe zu einer kontinuierlichen Wahrnehmung der Entwicklungen und Neuerungen aus den Forschungslaboren – nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Öffentlichkeit. Pfeffermann sieht die Innovationskommunikation als einen wesentlichen Erfolgsfaktor in den Technik-Wissenschaften. „Darum setzen wir in dem Projekt 'Paketroboter' zum Beispiel auf den Informationsaustausch mit allen Zielgruppen“, erklärt sie. Auch die Studie „RoboScan '07“ sei somit ein Instrument der Innovationskommunikation.

Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer (BIBA, Projektleiter),
Telefon: 0173 616 36 83, E-Mail: ech@biba.uni-bremen.de
Dipl.-Ök. Nicole Pfeffermann (BIBA, Innovationskommunikation)
Telefon: 0178 459 79 87, E-Mail: pff@biba.uni-bremen.de
Maren Plontke (BIBA)
Telefon: 0421 218-56 18, E-Mail: pma@biba.uni-bremen.de

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