20 Jahre Babys aus dem Reagenzglas nicht risikolos

Häufig geringes Geburtsgewicht und Geburtsdefekte bei künstlicher Befruchtung

20 Jahre nach der Geburt des ersten Babys aus dem Reagenzglas ist die Technik hinter der künstlichen Befruchtung auch heute noch nicht perfekt. Zwei heute, Donnerstag, im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studien zeigen, dass die künstliche Befruchtung ein Restrisiko für das Baby bedeutet, über das werdende Eltern Bescheid wissen müssten. Die Erkenntnisse könnten für kontroverse Diskussionen sorgen, da sie einigen vorangegangen Studien widersprechen. Diese wiesen der künstlichen Befruchtung ein gutes Zeugnis aus.

Die Statistiken sind auffallend, betonten die Forscher. Babys aus dem Reagenzglas kommen doppelt so häufig wie natürlich gezeugte Baby mit einem Geburtsfehler zur Welt. Wie eine Studie der University of Western Australia zeigte, hatten rund neun Prozent der durch eine künstliche Befruchtung gezeugten Babys einen Geburtsfehler– auch wenn die Babys termingerecht auf die Welt kamen. Im Vergleich dazu lag der Anteil bei „normal“ gezeugten Babys bei 4,2 Prozent.

In der zweiten Studie, durchgeführt am Center for Disease Control and Prevention, wurden 42.000 durch künstliche Befruchtung gezeugte Babys untersucht. Auch wenn es Einzelgeburten waren, hatten 6,5 Prozent der Babys ein geringes Geburtsgewicht. Das Gewicht lag doppelt so oft wie bei natürlich gezeugten Kindern unter 2,7 Kilogramm und darunter. Ein zu geringes Geburtsgewicht erhöht das Risiko einer geistigen Entwicklungsverzögerung um das Dreifache.

Als positiv sehen die Wissenschaftler, dass die Wahrscheinlichkeit, durch eine künstliche Befruchtung ein gesundes Kindes zur Welt zu bringen, 90 Prozent beträgt. Die Frage, warum Babys aus dem Reagenzglas ein höheres Risiko für einen Geburtsfehler bzw. ein geringeres Geburtsgewicht besitzen, ist noch ungeklärt. Künstliche Befruchtungen werden immer beliebter. Laut der Washington Post wurden in den USA im Referenzjahr 1998 82.000 Eingriffe durchgeführt. 29.000 Baby kamen auf diesem Weg zur Welt.

Studien im Internet unter: content.nejm.org/cgi/content/short/346/10/725 und content.nejm.org/cgi/content/short/346/10/731

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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