Europäische Studie über behinderte Menschen im Beruf

Mit der beruflichen Situation und der beruflich-sozialen Integration behinderter Menschen befasst sich eine von der Europäischen Union geförderte Studie, an der als einzige deutsche Institution der Lehrstuhl für Sonderpädagogik I der Uni Würzburg beteiligt ist. Die Studie soll in ein mehrjähriges Forschungsprojekt münden, für das die teilnehmenden Wissenschaftler zwei Millionen Euro beantragt haben.

Die Sonderpädagogen wollen bei ihren Untersuchungen zur Situation behinderter Menschen besonderes Augenmerk auf Berufsvorbereitung, Förderung von Basiskompetenzen und Berufsausbildung legen. Außerdem befassen sie sich mit unterstützenden Systemen, beruflichen Sonderinstitutionen – wie zum Beispiel beschützenden Werkstätten – und mit Maßnahmen zur Eingliederungshilfe.

Neben der Uni Würzburg sind bislang die Universitäten von Haifa (Israel), Maastricht (Niederlande) und Aegean (Griechenland) beteiligt. Zunächst sollen gesetzliche Grundlagen, Sozialpolitik und statistische Daten aus den beteiligten Ländern zusammengestellt und kommentiert werden.

Ein erstes Arbeitstreffen fand Anfang Februar 2002 in Würzburg statt. Dabei wurden gemeinsame Positionen abgesteckt, wie Prof. Dr. Monika A. Vernooij, Inhaberin des Würzburger Lehrstuhls für Sonderpädagogik I, erläutert: Da sowohl der deutsche Begriff „Behinderung“ als auch der englische Ausdruck „Developmental Disabled“ viele unterschiedliche Gruppen erfasst, habe man sich auf solche Menschen als Zielgruppe geeinigt, die seit ihrer Geburt oder seit der Kindheit als geistig und/oder körperlich behindert gelten.

Die Vorstudie des Projekts VOMASI („Employment of Persons with Developmental Disabilities: Vocational Mobility and Social Inclusion“) soll Ende Juli 2002 abgeschlossen sein. Hierfür hat die Europäische Kommission 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die beteiligten Wissenschaftler wollen versuchen, für das Folgeprojekt auch Kollegen aus Spanien, England, Tschechien und Ungarn zu gewinnen.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Monika A. Vernooij, T (0931) 888-4827, Fax (0931) 888-6804, E-Mail:  monika.vernooij@mail.uni-wuerzburg.de

Media Contact

Robert Emmerich idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…