Stress im Kopf ist schlecht für Herzpatienten

Todesrate steigt bei überlasteten Patienten um das Dreifache

Mentaler Stress kann für Menschen mit Herzerkrankungen tödlich sein. US-Forscher haben stichhaltige Beweise dafür gefunden, dass bei gestressten Herzpatienten die Todesrate um das Dreifache steigt. Da die Studie allerdings nur auf einer Probandenzahl von 196 Patienten beruht, sind noch umfassende Untersuchungen notwendig. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American Heart Association „Circulation“.

Obwohl Stress im Wesentlichen das Gehirn beeinflusst, hat er laut Forschern einen nicht zu vernachlässigen Einfluss auf den Körper. Stress führt zur Verengung der Blutgefäße, erhöht den Blutdruck und den Herzschlag, um dadurch den Sauerstoffbedarf des Herzens zu steigern. Das Ergebnis ist, dass der Herzmuskel nicht genug Blut erhält und eine Ischämie (Sauerstoffmangelsituation) auftritt. Die Forscher nutzten ein bildgebendes Verfahren, bei dem die roten Blutzellen mit einem Farbstoff markiert werden und so Pumpabnormalitäten des Herzens als Zeichen der Ischämie verfolgt werden.

Bei den untersuchten Patienten wurde eine 50-prozentige Verengung zumindest einer Hauptarterie oder eine vorangegangene Herzattacke festgestellt. Die Auswirkungen von psychologischem Stress ermittelten die Forscher, indem die Probanden fünf Minuten zu einem Thema sprechen mussten. Bei 20 Prozent trat während der Untersuchung ein abnormes Pumpverhalten des Herzens auf. Diese Patienten hatten auch eine 2,8 Mal höhere Todesrate als jene ohne eine derartige Abnormalität. „Studien haben bereits gezeigt, dass Stress in der Arbeit, Depressionen oder ein hohes Aggressionspotenzial das Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln, fördert“, erklärte ein Sprecher der British Heart Foundation gegenüber der BBC. Es sei auch keine neue Erkenntnis, dass Stress einen ungesunden Lebensstil nach sich zieht. „Dadurch liegt es nahe, dass bei Menschen mit bestehenden Herzproblemen zusätzlicher Stress das Risiko erhöht. Eine Herzattacke ist aber die Ausnahme“, heißt es weiter.

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Sandra Standhartinger pte.online

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