Augenprobleme bei Cyberkids steigen

30 Prozent aller US-Kinder setzen sich Gefahr des „computer vision Syndrome“ aus

Jedes vierte „Cyberkid“ in den USA leidet bereits am so genannten „computer vision Syndrome“ (CVS). Das ist das Ergebnis einer Studie der University of California, Berkeley, die der Entwicklung von Augenproblemen bei Kindern mit stundenlanger Computer-Nutzung nachging. Für die Studienleiterin Pia Hoenig von der Binocular Vision Clinic lassen die Resultate den Schluss zu, dass langes Computer-Starren Augenprobleme bei Kindern fördert. Betroffen davon seien rund 30 Prozent der 37 Mio. US-Kinder.

„Das Syndrom ist gekennzeichnet durch trockene Augen, ein verschwommenes Sehvermögen, Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit“, erklärt Hoenig, „und könnte auch den Beginn der Kurzsichtigkeit andeuten“. Diese Korrelation habe die Studie eindeutig bewiesen, auch wenn die Beweislage nicht schlüssig sei. „Bewiesen ist aber, dass mehr als 70 Prozent der Erwachsenen, die am Computer arbeiten, an dieser Krankheit leiden“, ergänzt Hoenig. Das größte Risiko hätten Personen, die zwei oder mehrere Stunden pro Tag den Rechner intensiv nutzen.

CVS betreffe vor allem jene Kinder, bei denen die ersten Gehversuche mit ersten Computer-Erfahrungen einher gingen. Kinder seien empfindlicher als Erwachsene und somit sei das Risiko, CVS zu entwickeln, höher. Die American Optometric Association (AOA) nennt dafür mehrere Gründe: Kinder kennen keine Selbsterfahrung und sitzen stundenlang ohne Pause vor dem Computer. Kinder passen sich an und ignorieren Augenprobleme bzw. sind Computer-Arbeitsplätze nicht kindgerecht, sondern an die Bedürfnisse von Erwachsenen angepasst.

Die AOA empfiehlt regelmäßige Augenuntersuchungen, die noch vor dem Kindergartenalter durchgeführt werden sollten. Bezogen auf Computer-Arbeit betonen die Forscher die Notwendigkeit vernünftiger Pausen und ein Augentraining zur Milderung von CVS. Folgende zehn- bis 15-sekundenlange Übung soll wieder für einen klaren Blick sorgen: Daumen und Mittelfinger seitlich an die Nasenwurzel anlegen, Zeigefinger liegt zwischen den Augenbrauen. Alle drei Finger werden nun mit leichtem Druck auf die Nasenwurzel aufeinander zu und wieder voneinander weg bewegt. Danach den Zeigefinger über die Stirn bis zum Haaransatz und wieder in Richtung Nasenspitze gleiten lassen.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Weitere Informationen:

http://www.berkeley.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…