Schlafapnoe schädigt offenbar die Arterien
Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Arterienverkalkung (Arteriosklerose).
Das hätten israelische Forscher jetzt gezeigt, vermeldete die BBC am Dienstag. Bei der Schlafapnoe setzt nachts der Atem zeitweise aus: Die Schlafqualität leidet, starke Tagesmüdigkeit ist die Folge.
Die Forscher des Technion-Israel Institute of Technology in Haifa untersuchten weiße Blutkörperchen von Schlafapnoe-Patienten. Wie sich dabei herausstellte, tragen viele von ihnen die gleichen Charakteristika wie die von Menschen mit verhärteten Arterien. Die Blutkörperchen wiesen an ihrer Oberfläche weit größere Mengen an „Adhäsionsmolekülen“ auf als normal. Daher banden sie im Reagenzglas eher an Endothelzellen – die Art von Zellen, die die Innenwände von Blutgefäßen auskleiden. Findet dieser Prozess genauso in den Adern der Patienten statt, fördert dies sehr wahrscheinlich die Arteriosklerose. Außerdem zeigten die Blutkörperchen die Tendenz, mehr freie Radikale zu produzieren, die wiederum die Auskleidungen der Arterien schädigen können – ein weiterer Faktor, der zur Arterienverkalkung beiträgt.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Menschen mit Schlafapnoe ein höheres Risiko für Schlaganfälle, eine verringerte Pumpleistung des Herzens sowie eventuell auch Herzinfarkte haben. Die aktuellen Ergebnisse sind nach Angaben der Forscher der erste direkte Hinweis darauf, wie diese Verknüpfung zustande kommt.
Auch wenn die Studie nur erste Hinweise liefert – wer auf der sicheren Seite sein will, lässt seine Schlafapnoe behandeln. Eine gängige, einfache Methode besteht in einem Gerät, dass über eine Gesichtsmaske per Luftdruck nachts die Atemwege offen hält.
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