Studie zeigt: Deutsche Hotelketten trotzen 2001 dem wirtschaftlichen Abschwung
Nur leichter Umsatzrückgang / Sinkende Zimmerauslastung wurde durch Preissteigerungen ausgeglichen
Die Logisumsätze deutscher und internationaler Hotelketten hielten den erschwerten Tourismusbedingungen im Jahr 2001 weitgehend stand. Dank des moderaten Wachstums im ersten Halbjahr konnten die Hotels die Einbrüche im Reiseverkehr nach den Terroranschlägen vom 11. September fast ganz abfangen. Der leichte Umsatzrückgang von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr ist dabei auf eine geringere Nachfrage und nicht auf Preisnachlässe zurückzuführen: Dies belegen die vorläufigen Jahresendergebnisse der Hotel Industry Benchmark Survey des internationalen Beratungs- und Prüfungsunternehmens Andersen.
Die Untersuchung erstreckte sich auf rund 600 deutsche Drei- bis Fünf-Sterne-Hotels. Diese erreichten im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 62 Prozent (im Vorjahr 64 Prozent), bei einer durchschnittlichen Netto-Zimmerrate von 88 Euro (85 Euro). Daraus ergibt sich im Durchschnitt ein Netto-Logisumsatz von rund 54 Euro (55 Euro) pro verfügbarem Zimmer, was einem leichten Rückgang von einem Prozent entspricht, so die Studie.
„Dieser Umsatzverlust ist auf eine geringere Nachfrage und nicht auf Preisnachlässe zurückzuführen“, erklärt Stephan Mertens, Partner bei Andersen Real Estate. „So sank die durchschnittliche Zimmerauslastung zwar um rund vier Prozent. Die Zimmerpreise konnten aber im Gegenzug um rund drei Euro bzw. drei Prozent gesteigert werden“, ergänzt Ursula Kriegl, Andersen Real Estate.
Wie die Studie zeigt, ging die durchschnittliche Zimmerauslastung der Hotels in den deutschen Großstädten zwischen fünf und sieben Prozent zurück. Dabei schnitten die Hotels in Frankfurt und München am besten ab – sie sind die Spitzenreiter sowohl bei der Zimmerauslastung als auch bei den Zimmerpreisen. Das Minus in der Zimmerbelegung wurde in beiden Städten mit zweistelligen Preissteigerungen mehr als ausgeglichen.
Ob die Hotels an diese Werte auch im Jahr 2002 anknüpfen können, ist fraglich: Zu wenig absehbar sind derzeit noch die Folgen des 11. Septembers und der Zeitpunkt einer konjunkturellen Wende, so das Fazit von Andersen.
Ergebnisse 2001
Ø Zimmer-aus lastung | Ø Netto-Zimmerrate(1) | Ø Netto-Logisumsatz pro verfügbarem Zimmer(2) | Wachstum im Ø Netto-Logisumsatz pro verfügbarem Zimmer Jan-Dez 2001/2000 | |
Alle Hotels | 62% | 88 EUR | 54 EUR | -1% |
Berlin | 65% | 103 EUR | 67 EUR | 1% |
Düsseldorf | 64% | 100 EUR | 64 EUR | -8% |
Frankfurt | 67% | 107 EUR | 72 EUR | 4% |
Hamburg | 67% | 94 EUR | 62 EUR | -9% |
Köln | 66% | 104 EUR | 68 EUR | -5% |
München | 73% | 116 EUR | 84 EUR | 7% |
(1) Ø Netto-Zimmerrate = Netto-Logisumsatz/Anzahl der verkauften Zimmer (auch Average Daily Rate genannt)(2) Ø Netto-Logisumsatz pro verfügbarem Zimmer = Ø Zimmerauslastung x Ø Netto-Zimmerrate (auch RevPAR oder Yield genannt)Quelle: Andersen Hotel Industry Benchmark Survey / vorläufige Ergebnisse |
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