Markt für Content basierte Mobilfunkanwendungen ist auf Wachstumskurs
Bis 2006 vergrößert sich das Marktvolumen um das Neunfache / Umsatz der Anbieter steigt allerdings nur geringfügig
Der Markt für mobile Datenanwendungen mit digitalen Inhalten (Mobile Content) in Westeuropa wird innerhalb der nächsten vier Jahre von zwei auf 18,9 Milliarden Euro wachsen. Dabei wird jedoch der ausschließlich über Mobile Content-Anwendungen erwirtschaftete Umsatz der Mobilfunkbetreiber und Content-Anbieter mit fünf bzw. acht Prozent vom Gesamtumsatz relativ gering ausfallen.
Die Content-Anwendungen – insbesondere Spiele und Nachrichten – sind aber ein Katalysator für die Nutzung der traditionellen Angebote von Mobilfunkbetreibern und Content-Anbietern. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Digital Content for Global Mobile Services“, die das internationale Beratungs- und Prüfungsunternehmen Andersen im Auftrag der Informationsgesellschaft der Europäischen Kommission durchgeführt hat.
Wie die Studie zeigt, telefonieren Nutzer von Mobile Content-Anwendungen in der Regel häufiger. Darüber hinaus können Content-Anbieter mit Hilfe mobilfunkspezifischer Anwendungen den über den Verkauf traditioneller Medienprodukte erwirtschafteten Umsatz steigern. „So dürfte beispielsweise eine Zeitung einen verstärkten Absatz ihrer Print-Ausgabe erreichen, indem sie Vorankündigungen auf die Mobiltelefone potenzieller Leser verschickt“, erklärt Dr. Andreas Gentner, zuständiger Partner bei Andersen.
Ein Vergleich des europäischen Marktes mit erfolgreichen Mobile Content-Märkten macht deutlich, dass die europäischen Mobilfunkbetreiber fast zwangsläufig nicht in der Lage sind, für Content-Anbieter ein technologisch und geschäftlich attraktives Umfeld zu schaffen. Während beispielsweise Japan einen gemeinschaftlichen Ansatz gewählt hat, wirken auf dem europäischen Markt die verschiedenen Kräfte gegeneinander, so die Studie. Jeder Anbieter versucht, sich als Marktführer zu etablieren und Kunden exklusiv an sich zu binden. Die Mobilfunkanbieter sind außerdem durch einen hohen Schuldenstand belastet, der ihre Bereitschaft verringert, in barrierebrechende Technologien (z. B. Fakturierungssysteme) zu investieren.
Wie die Studie außerdem zeigt, besteht ein wesentliches Hindernis für die weitere Marktentwicklung darin, dass Mobilfunkbetreiber die Anbieter von mobilem Content nicht ausreichend an dem durch die Anwendungen erwirtschafteten Umsatz teilhaben lassen: Falls die Betreiber einen zu großen Anteil für sich beanspruchen, wird dies die Bereitschaft der Anbieter mindern, entsprechende Anwendungen zu entwickeln. Demzufolge werden dann, aufgrund der abnehmenden Netznutzung, wiederum die Einnahmen der Betreiber sinken – so die Prognose von Andersen.
Die Studie „Digital Content for Global Mobile Services“ identifiziert die wesentlichen Maßnahmen, mit denen die Mobilfunkbranche, die EU-Staaten und die Europäische Kommission die Entwicklung des Marktes für Mobile-Content in Europa vorantreiben können.
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Weitere Informationen:
http://www.andersen.comAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
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