Deutscher Mittelstand: Erfolgreich mit verlässlichen Rahmenbedingungen
Sowohl die Vertreter der mittelständischen Wirtschaft als auch die Experten aus der Wirtschaftspolitik und der Wissenschaft sehen verlässliche Rahmenbedingungen als das wichtigste Handlungsfeld an, damit der deutsche Mittelstand die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich meistern kann.
Als vorrangig nannten sie dabei die „Förderung der Kultur der Selbstständigkeit“ und die „Verringerung der Bürokratiebelastung“. An zweiter Stelle hinter den verlässlichen Rahmenbedingungen folgt die Sicherung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit – wobei nicht eine weitere Stärkung der „privaten bzw. öffentlichen Innovationsneigung“ gefordert wird, sondern die verstärkte Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.
Im Frühjahr 2014 hatte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn Geschäftsführer von Wirtschaftsverbänden / Wirtschaftskammern / Berufsverbänden auf Bundesebene, renommierte Wirtschaftsforscher auf nationaler und internationaler Ebene sowie Mittelstandsexperten in den Wirtschaftsministerien auf Bundes- und Landesebene gefragt, welche Themen ihrer Ansicht nach aktuell und zukünftig relevant sind. Diese hatten die IfM-Wissenschaftler anschließend acht verschiedenen Handlungsfeldern zugeordnet.
Für IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter ist wenig überraschend, dass die Einbindung der Digitalisierung in die Unternehmensprozesse insgesamt das drittwichtigste Handlungsfeld darstellt: „Dieser Aspekt steht in enger Beziehung zur Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit – nicht zuletzt, weil sie die weltweite Arbeitsteilung neu formt und die wirtschaftlichen Prozesse stark beeinflusst.“
Angesichts des demografischen Wandels und des Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitskräfte sind sich die Experten aus Forschung, Wirtschaft und Mittelstandspolitik auch einig, dass den Themen „Unternehmensnachfolgen sichern“ und „Attraktivität mittelständischer Arbeitgeber kommunizieren und steigern“ eine sehr hohe Bedeutung zukommt. Ihrer Ansicht nach gehört dazu unter anderem eine engere Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den Schulen bzw. Universitäten.
Große Bewertungsunterschiede bestehen unter den drei befragten Expertengruppen dagegen hinsichtlich der „Berücksichtigung der Kostenbelastung der Energiewende für den Mittelstand“: Während die Wirtschaftsvertreter dieses Thema als besonders wichtig ansehen, messen Wirtschaftspolitik und Wissenschaft ihm weniger Bedeutung bei.
„Ingesamt belegen die Studienergebnisse, dass der Dialog zwischen den Gruppen Mittelstandsforschung, Mittelstandspolitik und mittelständische Wirtschaft wichtig ist. Aus diesem Grund wird das IfM Bonn das Zukunftspanel Mittelstand auch in einem regelmäßigen Turnus wiederholen“, so Prof. Dr. Friederike Welter, die zugleich an der Siegener Universität einen Lehrstuhl innehat.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie „Das Zukunftspanel Mittelstand. Eine Expertenbefragung zu den Herausforderungen des Mittelstands“ sind auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.IfM-bonn.org) abrufbar.
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