Jedes Grad Frost im Januar erhöht die Arbeitslosigkeit um 14.000 Personen

Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vom Dienstag hervor, die den Einfluss des Wetters seit 2006 näher betrachtet. Wenn die Durchschnittstemperatur dagegen oberhalb des Frostbereichs liegt, bedeutet das insgesamt eine geringere Arbeitslosigkeit von 4.000 Personen. Dies war auch der Effekt im Januar 2015, der von milden Temperaturen geprägt war.

Im Jahresverlauf zeigen sich üblicherweise saisonbedingte Schwankungen in den Arbeitslosenzahlen, die in den Arbeitsmarktstatistiken durch Saisonbereinigungsverfahren berücksichtigt werden. Die Autoren der Studie haben nun untersucht, wie ein besonders harter oder besonders milder Winter auf den Arbeitsmarkt wirkt.

Von Dezember bis April sind je nach Monat unterschiedliche Wetterfaktoren entscheidend. Im Dezember und Januar ist es die Temperatur, von Februar bis April dann der Schnee. Eine ein Zentimeter höhere Schneedecke bedeutet im Februar durchschnittlich 3.400 Arbeitslose mehr, im März 4.000.

In einem vollkommen schneefreien Februar würde die Arbeitslosigkeit um 15.000 Personen sinken, im März um 14.000. Im Verlauf von vier Monaten nach einer besonderen Wetterlage gehen die Effekte am Arbeitsmarkt aber wieder zurück.

Weiterhin haben die Forscher herausgefunden, dass der Einfluss des Wetters seit der Einführung des Saison-Kurzarbeitergeldes im Jahr 2006 gesunken ist. Die Witterungseffekte auf den Arbeitsmarkt betragen seitdem nur noch zwei Drittel des beobachteten Wertes im Zeitraum von 1991 bis 2005.

Branchen mit Tätigkeiten, die überwiegend im Freien ausgeführt werden, sind erwartungsgemäß stärker vom Wetter beeinflusst. Die Branchen Land- und Forstwirtschaft und Fischerei sowie das Baugewerbe sind von Tagen mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt beeinträchtigt, während beispielsweise das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) eher von der Schneehöhe betroffen ist.

http://doku.iab.de/kurzber/2015/kb0215.pdf
http://www.iab.de/wettereffekte

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Miriam Dreschel idw - Informationsdienst Wissenschaft

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