KLU Studie zeigt: Top Performer in Unternehmen können keine Sonderrechte beanspruchen

Wenn Führungskräfte Herausragendes leisten, sich hohe Verdienste im Unternehmen erworben haben, dann können sie sich im Umgang mit der Belegschaft einige Freiheiten erlauben.

Ein freundlicher Umgangston, Verständnis für die Belange von Mitarbeitern und Respekt vor deren Leistungen, dass solche Anforderungen für die Top Performer nicht unbedingt gelten, scheint allgemein akzeptiert. Falsch!

Eine gerade veröffentliche Studie von Niels van Quaquebeke, Professor für Leadership and Organizational Behavior an der Kühne Logistics University in Hamburg belegt: „Verhalten sich die Top-Führungskräfte respektvoll, sind Mitarbeiter stärker motiviert, verhalten sie sich respektlos, löst das bei den Mitarbeitern Widerstände aus. Sie sind weniger motiviert und tragen sich öfter mit dem Gedanken, das Unternehmen zu verlassen.“

Die Studie macht deutlich, dass durchschnittliche Führungskräfte bei weitem nicht solche Wirkungen erzielen. Gehen diese besonders respektvoll oder auch respektlos mit ihren Mitarbeitern um, hat das auf die Motivation der Belegschaft nicht die gleichen Auswirkungen.

Das heißt: „Die Top Performer tragen eine ganz besondere Verantwortung. Sie entscheiden mit ihrem Verhalten darüber, wie das Arbeitsklima im Unternehmen und die Arbeitszufriedenheit sind“, sagt Niels van Quaquebeke.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sich Menschen untereinander Respekt bezeugen: auf der horizontalen Ebene, unter Gleichgestellten, ist das vor allem ein achtungsvoller Umgang miteinander. Auf der vertikalen Ebene zwischen Führungskräften und Belegschaft ist es oft die Hochachtung, die Führungskräften für spezielle Verdienste und Leistungen entgegengebracht wird.

Daraus folgt aber keineswegs, dass Top-Führungskräfte sich gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles erlauben dürften. Im Gegenteil: „Gerade den Top-Performern darf man zwischenmenschlich nichts durchgehen lassen, da Mitarbeiter deren Worte stärker auf die Goldwaage legen“, stellt der Verhaltensexperte nach seiner Untersuchung fest.

Die Empfehlung von Niels van Quaquebeke ist daher eindeutig: „Eine Kompensationslogik der Art ‚Der Chef ist so gut, der darf sich zwischenmenschlich mal einen Ausrutscher erlauben‘ ist die falsche. Genau er darf das nicht.“

Titel der Studie: Getting Respect from a Boss You Respect: How Different Types of Respect Interact to Explain Subordinates’ Job Satisfaction as Mediated by Self-Determination

Link zur Studie: http://link.springer.com/article/10.1007/s10551-014-2291-8

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Dr. Ulrich Vetter idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.the-klu.org/

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