Leiden ohne Befund? Studie erforscht medizinisch unzureichend erklärte körperliche Beschwerden

Von somatoformen Störungen spricht man, wenn körperliche Beschwerden bestehen, ohne dass dafür trotz sorgfältiger fachärztlicher Abklärung eine ausreichende organische Ursache gefunden werden konnte.

Die Beschwerden können sehr unterschiedlich sein. Meist stehen Schmerzen in verschiedenen Körperregionen – Kopf, Rücken Schultern und Armen, Brust- und Bauchbereich sowie Unterleib – im Vordergrund. Aber auch Schwindelgefühle, Kreislauf- oder Magen-Darm-Beschwerden können vorkommen.

„Somatoforme Störungen“ ist eine Diagnose, die in der Allgemeinbevölkerung bislang noch wenig bekannt ist. Andere Bezeichnungen, die dieses Störungsbild umschreiben, sind „funktionelle Beschwerden“, „psychovegetative Dystonie“, „Reizdarm“, „chronisches Erschöpfungssyndrom“, „funktionelle Rückenschmerzen“ oder auch „Fibromyalgie“.

Für die betroffenen Personen ist das Vorhandensein körperlicher Beschwerden ohne erklärende medizinische Diagnose meist sehr schwierig. Daher beschäftigen sich viele Patienten übermäßig mit den Themen Krankheit und Gesundheit und holen sich über Arztbesuche und medizinische Untersuchungen weitere Meinungen von Fachleuten ein. Mainzer Psychologen konnten jedoch in Studien nachweisen, dass die vermehrte Aufmerksamkeitszuwendung bereits vorhandene Symptome verstärkt und die Entwicklung von neuen unangenehmen Körperempfindungen fördert. Weitgehend unklar ist bislang jedoch noch, welche Rolle Emotionen und deren Regulation für die Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Symptome spielen.

Nun soll eine neue wissenschaftliche Studie den Ursachen für die Entstehung und für die Aufrechterhaltung von somatoformen Störungen nachgehen. Für diese Studie am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) unter der Leitung von Dr. Fabian Jasper werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht, die unter medizinisch nicht vollständig erklärbaren körperlichen Beschwerden leiden und die an einer computer- und iPod-gestützten Untersuchung zur Wahrnehmung und Bewertung von Emotionen und körperlichen Vorgängen teilnehmen möchten. In verschiedenen Testaufgaben soll ermittelt werden, wie sich Emotionen auf die Körperwahrnehmung auswirken.

Interessenten können sich bei Dipl.-Psych. Thilo Rommel unter der Telefonnummer 06131 39-39214 melden. Ein Anrufbeantworter nimmt Namen und Telefonnummer auf, die Anrufer werden umgehend zurückgerufen. Oder aber Interessenten schreiben eine Mail an „rommelt@uni-mainz.de“.

Weitere Informationen:
Dr. Fabian Jasper / Dr. Michael Witthöft / Dipl.-Psych. Thilo Rommel
Psychologisches Institut
Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. + 49 6131 39-39214
E-Mail: rommelt@uni-mainz.de

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Petra Giegerich idw

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