Nach dem Lernen am besten schlafen
Um sich Lerninhalte dauerhaft einzuprägen, sollte man am besten nach dem Pauken schlafen. Das berichten Forscher der University of Notre Dame in der Zeitschrift „PLoS ONE“. „Nach der Aufnahme neuer Inhalte ist Schlaf für das Gedächtnis optimal. Alle Infos, die man für später behalten möchte, sollte man vor dem Zubettgehen nochmals wiederholen. Denn man sagt so dem schlafenden Gehirn, was es abspeichern soll“, erklärt Studienleiterin Jessica Payne.
Schlaf steigert Effektivität
Die Psychologen ließen 200 Studenten Vokabeln auswendig lernen. Manche der zu lernenden Wortpaare waren semantisch miteinander verwandt, andere wiederum nicht. Diese beiden Arten der überprüften Erinnerung – das episodische und semantische Gedächtnis – braucht der Mensch, um sich im Alltag zu orientieren. Per Zufallsprinzip ließ man die Studenten teils um neun Uhr morgens, teils um neun Uhr abends lernen. Jeweils 30 Minuten sowie zwölf und schließlich 24 Stunden später wurde das Gelernte abgefragt.
Im Zwölf-Stunden-Test schnitten die Studenten nach dem Abendlernen und sechsstündigen Nachtschlaf deutlich besser ab. Lag zwischen Lernen und Kontrolle nur der durchwachte Tag, hatten sie besonders jene Wortpaare wieder vergessen, die zueinander in keinem erkennbaren Zusammenhang standen. Im 24-Stunden-Test – also als bei allen ein Tag und eine Nacht vergangen waren – bestätigte sich das Ergebnis: Lernen vor dem Schlafen ist effektiver – und zwar bei beiden Formen des sogenannten „deklarativen“ Gedächtnisses.
Tipps für die Prüfung
„Vor dem Schlaf entscheidet sich, was auf der Festplatte des Gehirns gespeichert bleibt“, bestätigt die Wiener Schlafforscherin Brigitte Holzinger http://www.traum.ac.at im pressetext-Interview. Während am Vormittag die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit am höchsten ist, eignen sich die Abendstunden am besten, um bereits Verstandenes nochmals zu wiederholen, da der anschließende Schlaf die Überführung ins Langzeitgedächtnis erleichtert.
Vor großen Prüfungen empfiehlt die Expertin deshalb, in den Tagen davor speziell die Abendstunden zum Lernen zu nutzen. Doch auch der ausreichende Schlaf im Anschluss ist nötig – weshalb man zu viel Stress und Lerndruck besser aus dem Weg geht. „Viele Menschen schlafen bei Erregung schlecht, was auch dem Gedächtnis abträglich sein kann. Deshalb ist es oft besser, am letzten Abend nichts mehr zu lernen.“
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.nd.eduAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Neuartige biomimetische Sprechventil-Technologie
Ein Forschungsteam der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg hat eine neuartige biomimetische Sprechventil-Technologie entwickelt, die die Sicherheit für Patient*innen mit Luftröhrenschnitt erheblich erhöhen könnte. Die Herausforderung: Bei unsachgemäßem Gebrauch von…
Kollege Roboter soll besser sehen
CREAPOLIS-Award für ISAT und Brose… Es gibt Möglichkeiten, Robotern beizubringen, in industriellen Produktionszellen flexibel miteinander zu arbeiten. Das Projekt KaliBot erreicht dabei aber eine ganz neue Präzision. Prof. Dr. Thorsten…
Neue einfache Methode für die Verwandlung von Weichmagneten in Hartmagnete
Ein Forscherteam der Universität Augsburg hat eine bahnbrechende Methode entdeckt, um einen Weichmagneten in einen Hartmagneten zu verwandeln und somit magnetische Materialien zu verbessern: mithilfe einer moderaten einachsigen Spannung, also…