Marktanalyse zu BPM Suites
Die Entwicklung von Business Process Management (BPM) hat in den letzten fünf Jahren rasante Fortschritte gemacht. Insbesondere vor dem Hintergrund der Prozessautomatisierung setzen immer mehr Unternehmen entsprechende Werkzeuge ein – die BPM Suites. Doch was müssen Anwender beachten, wenn sie die Vorteile des BPM nutzen wollen? Was ist neu? Was ist Stand der Technik? Was leisten diese Programme?
Diese und andere Fragen wurden in der Studie detailliert beantwortet. Insgesamt nahmen neun einschlägige BPM-Produkthersteller an der Studie teil: Adobe Systems, AXON ACTIVE AG Schweiz, Bizagi Ltd., Bosch Software Innovations GmbH, camunda services GmbH, PROLOGICS IT GmbH, SAP Deutschland AG & Co. KG und Vitria Technology Deutschland GmbH; ein Teilnehmer möchte anonym bleiben.
In jeweils eintägigen Workshops präsentierte jeder der Anbieter sein Produkt vor der Fachpresse und vor den Wissenschaftlern. Dabei mussten alle Teilnehmer jeweils die gleichen Szenarien mit BPM-Lösungen bedienen. Diese wurden im Rahmen der Studie einander gegenübergestellt und ausgewertet.
Im Unterschied zu einigen in der Vergangenheit durchgeführten Studien anderer Einrichtungen ging es in dieser Studie um „BPM Suites im Einsatz“. Es wurde nicht das bloße Vorhandensein von Features abgefragt, sondern es wurden primär die nicht-funktionalen Aspekte, wie Einfachheit, Änderbarkeit, Integrierbarkeit und Brauchbarkeit, im Alltagskontext bewertet. Da insbesondere auch kleine und mittelständische Unternehmen von den Erkenntnissen profitieren sollen, die im Rahmen der Transferstelle für den Software-Cluster Rheinland-Pfalz verbreitet werden, wird die Studie kostenlos veröffentlicht.
Die Ergebnisse der Studie lassen zusammenfassend schließen, dass unter den betrachteten Produkten gegenwärtig weder eine perfekte noch eine wirklich schlechte BPM Suite existiert. Das beste Produkt im Test, die „Bizagi Enterprise Edition“, kommt auf einen Gesamterfüllungsgrad von 78% („gut +“).
Im Durchschnitt erzielten die untersuchten BPM Suites einen Gesamterfüllungsgrad von 67% („gut-“) und liegen damit in einem guten Bereich. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Prozessmodellierung, Prozessumsetzung und die Integration von Systemen in allen betrachteten Produkten gut bis sehr gut umgesetzt sind. Allerdings gibt es insbesondere in den Bereichen Laufzeitmanagement und Prozesscontrolling bei allen Anbietern noch Verbesserungspotenzial.
Auch wenn die BPM Suite von Bizagi Ltd. in der Studie am meisten überzeugen konnte, so gibt es doch keine generelle Empfehlung, ausschließlich deren BPM Suite in Erwägung zu ziehen. Vielmehr wird in dieser Studie auf Basis der Stärken und Schwächen sowie der unterschiedlichen Zielsetzungen der untersuchten Produkte eine differenzierte Auswahlempfehlung gegeben, die im individuellen Fall insbesondere auch durch Kosten-Nutzenbetrachtungen abzurunden ist.
Unterstützt wurde diese Initiative durch zwei rheinland-pfälzische Ministerien: das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung (MWKEL) und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK).
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Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden. Die Produkte seiner Kooperationspartner werden wesentlich durch Software bestimmt. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Informationssysteme, Gesundheitswesen und Medizintechnik bis hin zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor. Die Lösungen sind flexibel skalierbar. Damit ist das Institut der kompetente Technologiepartner für Firmen jeder Größe – vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern.
Unter der Leitung von Prof. Dieter Rombach und Prof. Peter Liggesmeyer trägt das Fraunhofer IESE seit über 15 Jahren maßgeblich zur Stärkung des aufstrebenden IT-Standorts Kaiserslautern bei. Im Fraunhofer-Verbund für Informations- und Kommunikationstechnik engagiert es sich gemeinsam mit weiteren Fraunhofer-Instituten für richtungsweisende Schlüsseltechnologien von morgen.
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