Nachwuchs für deutsche Exportwirtschaft
Der Erfolg deutscher Unternehmen auf internationalen Märkten ist seit Jahren das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Etablierte Unternehmen aus den Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau, Chemie stellen das Gros der Exporte.
Um Nachwuchs muss Deutschland dabei nicht bange sein: Fast jedes dritte deutsche wirtschaftsaktive junge Unternehmen ist bereits innerhalb der ersten drei Jahre seines Bestehens auf Auslandsmärkten aktiv. Dies ergab jetzt eine Sonderauswertung des KfW/ZEW-Gründungspanels zum Ex- und Importverhalten junger Unternehmen.
Für das Panel beobachtet die KfW gemeinsam mit dem ZEW und Creditreform die wirtschaftliche Entwicklung so genannter wirtschaftsaktiver Gründungen in den ersten Jahren ihres Bestehens. Von den bis zu drei Jahre alten Unternehmen waren im Beobachtungszeitraum 9 % ausschließlich als Exporteure und
12 % als reine Importeure auf Auslandsmärkten aktiv. Weitere 9 % haben gleichzeitig exportiert und importiert.
55 % der Exporteure haben ihren Markteintritt gezielt als Geschäftsstrategie betrieben, für 45 % kam der Kontakt zum ersten ausländischen Kunden hingegen eher zufällig zustande. Vor allem wenn eine passive Exportstrategie verfolgt wird, profitieren junge Unternehmen von der Erfahrung und der Stärke der etablierten Unternehmen. Bei einem Drittel der ungeplanten Exporteure wurde der Kundenkontakt im Ausland über ein international tätiges inländisches Unternehmen hergestellt.
Häufiger werden von den ungeplanten Exporteuren nur noch Anfragen von ausländischen Kunden genannt (53 %). Auffällig ist weiterhin, dass es insbesondere Gründer mit Hochschulabschlüssen oder besonderem Erfahrungswissen sind, deren Unternehmen sich im Export engagieren.
Am stärksten sind die jungen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes im Auslandsgeschäft aktiv. Besonders der Hightech-Sektor des Verarbeitenden Gewerbes hebt sich ab: 56 % der Start-Ups richten ihr Geschäftsmodell international aus, gefolgt von den sonstigen Industriebranchen (43 %). In den Dienstleistungsbranchen sind die Anteile der auslandsaktiven Unternehmen mit 35 % im Hightech-Dienstleistungsbereich und 30 % der „sonstigen“ Dienstleister (wie konsumnahe Dienstleister und Handelsunternehmen) niedriger.
Exportierende Jungunternehmer nennen „Normen, staatliche Regulierungen und Zölle“ als häufigstes Hindernis bei ihren Auslandsgeschäften. Die mangelnde Zeit der Geschäftsführung und Kapazitätsengpässe stellen das zweit- und dritthäufigste Hindernis für die Exporteure dar. Dies ist verständlich: Das ohnehin begrenzte Zeitbudget der Unternehmer und die Produktionskapazitäten werden durch das Auslandsgeschäft zusätzlich strapaziert.
Die Studie:
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Strukturanalyse, die sich mit dem Export- und Importverhalten von jungen Unternehmen beschäftigt. Strukturanalysen zeichnen sich dadurch aus, dass sich die untersuchten Merkmale i.d.R. nur über einen längeren Zeitraum ändern. Die Analysen basieren auf einer Sonderauswertung des KfW/ZEW-Gründungspanels. Bei der Befragung des Jahres 2012 wurden schwerpunktmäßig die Auslandaktivitäten von bis zu drei Jahre alten Unternehmen erfasst. Mit dem KfW/ZEW-Gründungspanel schaffen die KfW Bankengruppe, das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim und der Verband der Vereine Creditreform eine Datenbasis, die als erster Längsschnittsdatensatz in Deutschland die Entwicklung junger Unternehmen vom Zeitpunkt ihrer Gründung an über mehrere Jahre verfolgt und ein breites Spektrum
unternehmens- und personenspezifischer Informationen bereitstellt.
Die Studie finden Sie unter www.kfw.de/studien
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 – 9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM) Sonja Höpfner Tel. +49 (0)69 7431 4306, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Sonja.Hoepfner@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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