Optimales Training bei Herzschwäche wird international untersucht
Unter Leitung der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegen in Trondheim hat sich ein internationales Forscherteam zusammengefunden. Die angeschlossenen Wissenschaftler aus Antwerpen, Graz, München und dem Leipziger Herzzentrum, Teil der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, wollen in den kommenden vier Jahren die molekularen Mechanismen der diastolischen Herzinsuffizienz und den Einfluss von körperlichem Training ergründen.
Für PD Dr. Volker Adams, Leiter des Forschungslabors der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Leipzig, sind noch viele Fragen offen: „Wir wollen wissen, wie viel körperliches Training nötig ist, um den bestmöglichen positiven Effekt zu erzielen. Welchen Einfluss hat es auf die molekularen Mechanismen die dem Krankheitsbild zu Grunde liegen? Und wie kann der behandelnde Arzt sicherstellen, dass der Patient tatsächlich über einen längeren Zeitraum das Training durchhält? Im Idealfall erhalten wir die Antwort, ob körperliches Training in der Lage ist, die Erkrankung zu vermeiden oder zumindest zu verlangsamen, und wie es molekular funktioniert.“ Die Leipziger Wissenschaftler werden beim OptimEx-Projekt hauptsächlich zur Klärung der molekularen Mechanismen beitragen.
Die Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bekannt, ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen mit geschätzt mehr als 14 Millionen Betroffenen in Europa. Etwa die Hälfte dieser Patienten leidet nicht an einer eingeschränkten Pumpfunktion (systolische Herzinsuffizienz), sondern an einer eingeschränkten Muskelentspannung nach der Kontraktion (diastolische Herzinsuffizienz). Da sowohl Erkrankungs- als auch die Sterberate von Menschen mit diastolischer Herzinsuffizienz deutlich erhöht sind, besteht ein dringender Bedarf an therapeutischen Strategien. Bisherige medikamentöse Therapiestudien waren nur sehr begrenzt erfolgreich. Körperliches Training kann das Auftreten einer diastolischen Funktionsstörung im Alter möglicherweise verhindern. Unklar ist bislang, warum körperliches Training wirkt, und welche Trainingsform am effektivsten ist.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Gerhard Schuler
Telefon: +49 341 865-1428
E-Mail: gerhard.schuler@medizin.uni-leipzig.de
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