Per Unternehmen zum Ehrenamt
Immer weniger Menschen engagieren sich ehrenamtlich in festen Strukturen, viele setzen sich lieber spontan für eine Sache ein. Auch ermutigen viele Unternehmen ihre Beschäftigten, sich freiwillig für gemeinnützige Projekte zu engagieren. In einer Online-Befragung untersucht das Fraunhofer IAO, welche Bedeutung Unternehmen dem freiwilligen Engagement ihrer Beschäftigten beimessen.
Bei der jüngsten Hochwasserkatastrophe waren zahlreiche freiwillige Helfer aus allen Teilen Deutschlands im Einsatz, wie viele Medien immer wieder berichteten. Diese vielen Freiwilligen professionell in Krisenmanagement und Katastrophenschutz zu integrieren, bedeutet für die Hilfsorganisationen vor Ort einen hohen Organisations- und Koordinationsaufwand. In Zukunft werden diese Aufgaben verstärkt auf sie zukommen: Denn immer weniger Menschen wollen sich in festen Strukturen ehrenamtlich engagieren, sondern vielmehr spontan aktiv werden. Deshalb müssen Einrichtungen wie das Rote Kreuz oder das Technische Hilfswerk im Ernstfall Ungelernte in kürzester Zeit unter extremen Bedingungen einlernen und koordinieren.
Auch Unternehmen haben die Freiwilligenarbeit für sich entdeckt. So stellen sie beispielsweise Mitarbeiter für freiwillige Hilfsdienste frei oder organisieren gleich einen gesammelten Einsatz für eine bestimmte Aktion. »Corporate Volunteering« nennt sich das, wenn Unternehmen das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter systematisch fördern oder die eigene Belegschaft direkt in gemeinnützigen Projekten einsetzen.
Im Rahmen des Projekts »INKA – Professionelle Integration von freiwilligen Helfern in Krisenmanagement und Katastrophenschutz« untersucht das Fraunhofer IAO, wie Unternehmen mit Hilfsorganisationen kooperieren und das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter fördern können. In einer aktuellen Online-Befragung möchten die Fraunhofer-Wissenschaftler dazu herausfinden, welchen Stellenwert Freiwilligen-Engagement in Unternehmen hat. Insbesondere gilt es auszumachen, ob und wo Hindernisse bei der Unterstützung des freiwilligen Engagements von Beschäftigten liegen und wie Unternehmen dieses erleichtern könnten – insbesondere im Katastrophenschutz. Die Online-Umfrage dauert rund 15 Minuten und läuft vom 26. Juni bis 31. Juli 2013.
Das Fraunhofer IAO freut sich über Einschätzungen möglichst vieler Unternehmen verschiedener Größe und verschiedener Branchen, Die Teilnehmer erhalten auf Wunsch eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse.
Das Projekt INKA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es bringt Vertreter aus den Bereichen Bevölkerungsschutz, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um Strukturen des ehrenamtlichen Engagements aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und neue wegweisende Konzepte praktisch zu erproben.
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