Südwestfalen und das Ruhrgebiet: RUB-Studie zur stärkeren Vernetzung
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der RUB, unterstützt vom Unternehmensverband Westfalen-Mitte und dem Initiativkreis Ruhr. Beide Regionen sind zwar mit ähnlichen Herausforderungen wie dem Strukturwandel und dem Fachkräftemangel konfrontiert, bieten aber jeweils eigene Möglichkeiten, dies zu meistern.
Die Bochumer Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Jörg Bogumil und Prof. Dr. Rolf G. Heinze haben ihre Bestandsaufnahme unter dem Titel „Zukunftsweisend. Chancen der Vernetzung zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet“ im Klartext-Verlag veröffentlicht.
Knotenpunkte der Wissensströme
Während Südwestfalen mittlerweile die führende Industrieregion in NRW ist, hat sich das Ruhrgebiet zu einer hochdifferenzierten und leistungsfähigen Wissenschaftsregion entwickelt. Beide würden voneinander profitieren, wenn sie ihre Stärken zusammenlegen und noch intensiver kooperieren als bisher.
Südwestfalen hat einen erfolgreichen produzierenden Sektor mit einer flexiblen, mittelständischen Industrie. Es fehlt aber an einer starken Wissenschaftslandschaft, die den Unternehmen mit innovativer Technologie und Fachkräftenachschub zuarbeitet. Das Ruhrgebiet verfügt über eine Vielzahl an Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit einer gut ausgebauten Transferlandschaft. Von diesen „Knotenpunkten der Wissensströme“ kann auch das südliche Westfalen zehren.
Pendlerverbindungen und Brückenprobleme
So könnten beispielsweise arbeitslose Fachkräfte aus dem Revier einen Job in Südwestfalen finden. Voraussetzung wäre allerdings, die Pendlerverbindungen zwischen dem östlichen Ruhrgebiet und Südwestfalen auszubauen, so die RUB-Forscher, etwa durch eine IC-Verbindung Winterberg-Amsterdam oder durch den Streckenausbau der Oberen Ruhrtalbahn, die früher von Dresden, Kassel, Arnsberg bis ins Ruhrgebiet ging. Auch der Güterverkehr ließe sich auf der Ruhr-Sieg-Strecke intensivieren, was angesichts der „Brückenprobleme“ auf der A45 eine besondere Herausforderung sei.
Experten für Regionalstudien
Die 216 Seiten starke Studie entstand in Kooperation des Lehrstuhls für Öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik von Prof. Jörg Bogumil und des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft von Prof. Rolf Heinze an der Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB. Die Bochumer Sozialwissenschaftler Sascha Gerber, Fabian Hoose und Marc Seuberlich sind Mitautoren der Bestandsaufnahme. Prof. Jörg Bogumil und Prof. Heinze haben im vergangenen Jahr bereits eine Studie über das Ruhrgebiet unter dem Titel „Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet“ veröffentlicht (zusammen mit Prof. Peter Strohmeier und Prof. Franz Lehner).
Titelaufnahme
J. Bogumil, R. Heinze, S. Gerber, F. Hoose, M. Seuberlich: Zukunftsweisend. Chancen der Vernetzung zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet. Klartext Verlag 2013, 216 S., 17,95 €, ISBN: 978-3-8375-1043-0
Weitere Informationen
Prof. Dr. Jörg Bogumil, Lehrstuhl für Öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB, 0234/32-27805
joerg.bogumil@ruhr-uni-bochum.de
Prof. Dr. Rolf G. Heinze, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB; Tel. 0234/32-22981, rolf.heinze@rub.de
Angeklickt
Informationen zur Neuerscheinung im Klartext-Verlag:
http://www.klartext-verlag.de/bookdetail.aspx?ISBN=978-3-8375-1043-0
Redaktion: Jens Wylkop
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ruhr-uni-bochum.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Selen-Proteine …
Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…
Pendler-Bike der Zukunft
– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…
Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung
Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…