Ultraschall in der Notaufnahme kann Krankenhausaufenthalt verkürzen
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Multicenter-Studie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Auf einer Pressekonferenz am 13. Juni 2013 in Berlin stellen Experten der Fachgesellschaft die Studie vor und erläutern, wie Ärzte mithilfe der Notfallsonografie schnell die richtige Therapie einleiten und Patienten dadurch einen längeren Klinikaufenthalt ersparen können. Die Notfallsonografie trage so auch zur Kostensenkung im Gesundheitssystem bei, betonen die Experten im Vorfeld der Pressekonferenz.
Pro Jahr suchen rund 20 Millionen Menschen eine Notaufnahme auf. Die Herausforderung für die Ärzte besteht häufig darin, die Beschwerden schnell dem richtigen Krankheitsbild zuzuordnen und die Patienten dann dem entsprechenden Facharzt zu übergeben. Hierbei hilft der Ultraschall: Anhand der Technik können Mediziner zum Beispiel lebensgefährliche Blutungen im Brust- und Bauchraum, Thrombosen in großen Blutgefäßen, eine Störung der Herzfunktion oder auch Gallen- oder Nierensteine als Ursache von Koliken rasch erkennen. Beim Pneumothorax (Luft im Brustkorb) oder bei Flüssigkeitsansammlungen in Bauch oder Rippenfell erleichtert der Ultraschall die notwendige Punktion der Körperhöhlen.
Die Vorteile dieser schnellen und sicheren Diagnose mittels Ultraschall bestätigt jetzt die PRIMUS-Studie – die Abkürzung steht für „PRIMär UltraSchall in der zentralen Patientenaufnahme“. Sie wurde an sechs Kliniken mit insgesamt 1452 Patienten durchgeführt. Alle Patienten waren wegen unklarer Beschwerden in den Kliniken untersucht worden. Bei 75 Prozent der Patienten entschieden sich die Ärzte in den ersten 24 Stunden für eine Ultraschalluntersuchung, bei den anderen erfolgte sie erst später.
„Patienten, die bald nach der Aufnahme mit Ultraschall untersucht wurden, konnten schneller wieder aus der Klinik entlassen werden“, berichtet Studienleiter Dr. med. Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik an der Helfenstein Klinik Geislingen sowie Vorstandsmitglied der DEGUM. Die durchschnittliche Verweildauer war um 3,23 Tage kürzer. „Das ist ein Unterschied von knapp 40 Prozent, der nicht nur den Patienten zugute kommt, sondern auch den Kliniken und den Krankenkassen Geld spart“, sagt Schuler.
Nicht selten blieb den Patienten ein Krankenhausaufenthalt ganz erspart: 28 Prozent konnten nach einer gründlichen Untersuchung – nicht zuletzt mittels Ultraschall – nach Hause entlassen beziehungsweise zur Weiterbehandlung an den Hausarzt überwiesen werden. „Wenn bei allen Patienten sofort eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt worden wäre, hätten noch weniger Patienten im Krankenhaus behandelt werden müssen“, ist sich der Experte sicher. Die Sonografie sei eine kosteneffektive, schnell verfügbare Untersuchungsmethode. „Sie sollte in keiner Notfallambulanz fehlen“, so der Experte.
Auf einer Pressekonferenz im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz am 13. Juni 2013 in Berlin stellen die Experten der DEGUM weitere Ergebnisse der PRIMUS-Studie vor und berichten vom Alltag auf einer Notfallstation, in der eine schnelle und richtige Diagnose für Patienten mitunter über Leben und Tod entscheidet.
Quelle:
Primär Ultraschall als Bildgebung in der Notaufnahme. Endergebnisse der PRIMUS-Studie (DEGUM Multicenter-Studie): A. Schuler, T. Karbe, D. Vasilakis, M. Ihli, M. Wüstner, W. Blank, HP. Weskott, W. Kratzer, KH. Seitz: Ultraschall in Med 2012; 33–A901
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Weitere Informationen:
http://www.degum.de/Primus_PRIMaer_UltraSchall_i.815.0.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
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