Windenergie wächst weiter

Windenergie wird in Deutschland weiterhin ausgebaut. (© Fraunhofer IWES/Uta Werner)<br>

Dies haben Forscher im »Windenergiereport Deutschland 2012« analysiert. Er zeigt Trends und Herausforderungen auf und verdeutlicht, wie sich die Windenergie entwickelt.

Auf gelben Rapsfeldern, auf Kartoffeläckern und Wiesen ragen sie hoch in den Himmel, und lassen Landwirte nebenbei zu Stromanbietern werden: Große Windenergieanlagen. Mit dem Strom, den die Windräder erzeugen, treiben sie den Energiewandel voran – und helfen somit, von fossilen Energieträgern auf regenerative Quellen umzusteigen. Doch wie gut ist die Windenergie wirklich aufgestellt? Wird sie weiterhin ausgebaut? Diese und andere Fragen analysierten und beantworteten Forscher vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel in ihrem Windenergiereport 2012, der kürzlich veröffentlicht wurde.

Der wohl wichtigste Trend, den die Wissenschaftler in diesem Bericht beschrieben haben: Die Windenergie wächst weiterhin. »Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 959 Anlagen neu gebaut, das sind etwas mehr als im Vorjahr«, sagt Kurt Rohrig, Bereichsleiter am IWES. Sie haben eine Leistung von zusammen 2332 Megawatt. Zum Vergleich: Insgesamt sind in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 31 156 Megawatt installiert. Sie deckten 2012 7,7 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. »Die Windenergie entwickelt sich genauso weiter wie in den letzten Jahren, die Entwicklung ist über Jahre hinweg annähernd linear«, fasst Rohrig zusammen.

Ein weiterer wichtiger Trend: Die Anlagen werden speziell für die unterschiedlichen Standort- und Windbedingungen an der Küste und im Binnenland ausgelegt. Sollen die Windräder im Mittelgebirge Strom produzieren, drehen sich ihre recht großen Rotoren in Höhen von bis zu 140 Metern – und inzwischen teilweise sogar über der Baumgrenze.

Offshore, im offenen Meer, sind die Anlagen anders ausgelegt. Denn der weitaus größte Umbruch fi ndet in der Nordsee statt: »Projektentwickler, Hersteller und Netzbetreiber bauen den Offshore-Bereich stark aus – damit hat jetzt eine Entwicklung begonnen, die lange erwartet wurde«, sagt Rohrig. Der Ertrag der Offshore-Anlagen stiegim Jahr 2012 um 16 Prozent, im Jahr 2013 – so erwarten die Fraunhofer-Experten – wird er sogar deutlich stärker in die Höhe schnellen.

Doch auf die Betreiber von Windanlagen warten auch Herausforderungen: So drehen sich die Anlagen, die Mitte der neunziger Jahre aufgestellt wurden, mittlerweile seit knapp zwei Dekaden im Wind. Das Problem: Ihre Lebensdauer ist nur auf zwanzig Jahre ausgelegt. Was passiert danach? Sind die Anlagen dann noch sicher? Lohnen sich große Reparaturen noch? Auch hier liefern die Experten wertvolle Informationen.

Der Windenergie-Report erscheint seit 1991 jährlich, seit 2009 enthält er auch Informationen zur Offshore-Windenergie. Er kann beim Fraunhofer-Verlag erworben oder hier online eingesehen werden. Demnächst wird auch die englische Version online veröffentlicht.

Media Contact

VolkerBerkhout Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…