Neues Verfahren für die Computertomographie (CT) vermarktet

Forscher des Helmholtz Zentrums München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt haben in Kooperation mit der Universität Oregon, USA, ein neues Rekonstruktionsverfahren für die Computertomographie entwickelt, das bei reduzierter Strahlendosis zu einer höheren Bildqualität führt als vergleichbare Standardverfahren.

Mit Hilfe der Ascenion GmbH wurde dafür eine Lizenzvereinbarung mit der YXLON International Group Holding GmbH geschlossen, dem Marktführer für industrielle Röntgenprüfsysteme und Computertomographie-Lösungen zur zerstörungsfreien Materialprüfung. YXLON wird das neue Verfahren exklusiv für kommerzielle Anwendungen im Bereich der Materialprüfung nutzen und vermarkten. Das Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt und die Universität Oregon erhalten eine Vorabzahlung sowie künftig anteilig Verkaufserlöse.

Das neue Verfahren verbessert die Auswertung der Rohdaten und ermöglicht darüber hinaus eine qualitativ hochwertige, vereinfachte Datenaufnahme. Durch den neuartigen Rekonstruktions-Algorithmus werden Artefakte und Hintergrundrauschen wesentlich effizienter herausgefiltert als mit den bisher üblichen Methoden. „Dies könnte zum Beispiel die Flugsicherheit erhöhen“, erklärt Dr. Hoeschen, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinphysik am Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. „Selbst Mikrorisse in stark belasteten Bauteilen – etwa in rotierenden Elementen von Flugzeugturbinen – können damit erkannt werden.“ Die höhere Effizienz wird Materialprüfungen außerdem beschleunigen. Gaspipelines, zum Beispiel, müssten dann für eine Überprüfung nicht mehr so lange stillgelegt werden. Generell erhöht die reduzierte Strahlendosis auch die Lebensdauer von CT-Geräten und senkt damit die Kosten.

YXLON und Forscher des Deutschen Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt haben im Vorfeld des Vertragsabschlusses bereits rund ein Jahr lang erfolgreich zusammen gearbeitet, um das Verfahren zu evaluieren und streben auch künftig eine enge Kooperation an, um verschiedene industrielle Anwendungen zu prüfen und zur Marktreife zu entwickeln. „Dieses Rekonstruktionsverfahren hat das Potential den Einsatz der Computertomographie in der industriellen Röntgenprüfung auf eine breitere Basis zu stellen und sie mittelfristig zu einem Standard zu machen“, sagt Dr. Joseph Kosanetzky, CEO YXLON International.

„Wir freuen uns, mit YXLON einen Marktführer im Bereich der industriellen Materialprüfung im Boot zu haben“, sagt Dr. Sigrid Scheek, Technologie-Managerin bei der Ascenion GmbH. „Der Vertragsabschluss mit YXLON ist nur der erste Schritt unserer Vermarktungsstrategie. Wir werden uns jetzt auf den Bereich der medizinischen Diagnostik konzentrieren und sind hier bereits mit mehreren Parteien im Gespräch.“ Das Interesse ist hoch, denn bei geschätzten 140 Millionen CT-Untersuchungen pro Jahr könnten mit Hilfe des neuen Verfahrens erheblich Kosten gespart und die Strahlenbelastung für Patienten bei gleich bleibender Bildqualität um rund die Hälfte reduziert werden.

Kontakt
Dr. Peter Ruile, Prokurist
T: +49 (0)89 318814-14, E: ruile@ascenion.de
Ascenion GmbH, Herzogstr. 64, 80803 München
Heinz-Jörg Haury
T.: +49 (0)89 3187-2460, E: haury@helmholtz-muenchen.de
Helmholtz Zentrum München, Kommunikation
Hintergrundinformation
Ascenion GmbH
Ascenion ist ein IP Asset Management-Unternehmen, das sich auf das Gebiet Life Sciences fokussiert. Ascenion berät und unterstützt öffentliche Forschungseinrichtungen beim Schutz und der Verwertung ihres geistigen Eigentums (Patente, Know-how, Materialien) und übernimmt die Anbahnung und Vermittlung von Lizenzverträgen zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie. Ein besonderer Schwerpunkt von Ascenion ist das Coaching von Unternehmensgründern und das aktive Beteiligungsmanagement. Ascenion ist eine 100%ige Tochter der Life Science-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und exklusiver Vermarktungspartner von 12 Forschungseinrichtungen der Helmholtz- bzw. Leibnizgemeinschaft sowie der Medizinischen Hochschule Hannover. Hauptsitz von Ascenion ist München, weitere Geschäftsstellen sind in Berlin, Braunschweig, Hamburg, Hannover und Neuherberg. Mehr Info unter www.ascenion.de
YXLON International X-Ray GmbH
YXLON International ist eine innovative High-Tech Firma mit einer langen Tradition. Gegründet im Oktober 1997 als direkter Nachfolger von Philips Industrial X-Ray (Deutschland), Andrex (Dänemark) und LumenX (USA), gehört YXLON heute zur COMET Holding AG, Flamatt, Schweiz, einem führenden Anbieter für Röntgenkomponenten und -module.
Mit der Firmenzentrale in Hamburg, Tochtergesellschaften in den USA, Japan und Dänemark, zwei Vertriebsbüros in China und einem dichten Netzwerk an Agenten, ist YXLON International Marktführer in Entwicklung, Produktion und Service von auf Röntgentechnologie basierenden Systemen für die zerstörungsfreie Materialprüfung.

YXLONs Produktkatalog erstreckt sich von tragbaren Geräten für die Vor-Ort Inspektion über standardisierte, modulare Lösungen bis zu komplexen, vollautomatischen Kundenlösungen für spezielle Anwendungen. Zusätzlich bietet YXLON Inbetriebnahme, Training, Instandhaltung und Service weltweit.

Das Helmholtz Zentrum München
Das Helmholtz Zentrum München ist eine Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die Forschung konzentriert sich auf den Bereich Environmental Health: Schwerpunkte sind umweltbedingte Erkrankungen wie Lungenerkrankungen und Erkrankungen des Immunsystems und Beiträge zur Aufklärung der Mechanismen bei Neurodegeneration, Krebs, Diabetes und weiteren chronischen Erkrankungen. Die Entstehung und der Verlauf dieser Erkrankungen werden durch das Zusammenspiel von persönlichen Risikofaktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflusst. Zur Entwicklung neuer individualisierter Ansätze in Prävention, Diagnostik und kausaler Therapie als Merkmale einer zukünftigen Medizin analysieren wir Interaktionen zwischen genetischer Disposition, biologischen Systemen und Umweltfaktoren.

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