Anerkanntes Prüfsiegel für Reinraum- und Reinheitstauglichkeit
Die Zahl der Betriebsmittel in reinen Umgebungen nimmt stetig zu: in der Pharmazie ebenso wie in der Mikroelektronik oder der Medizintechnik. Ob und inwieweit ein Betriebsmittel tatsächlich reinraumtauglich ist, untersucht und dokumentiert die IPA-Qualifizierung. Das Prüfsiegel „IPA-Tested Device“ hat sich mittlerweile als Gütezeichen für Reinraum- und Reinheitstauglichkeit etabliert.
Wie rein es in einem Reinraum tatsächlich ist, hängt nicht zuletzt von den verwendeten Betriebsmitteln ab. Produktions-, Prüf-, Transport- und Lagereinrichtungen, Organisationsmittel wie Werkstückträger oder die Innenausstattung vom Leuchtkörper bis zum Drehstuhl haben einen wesentlich Anteil an der Kontamination der Fertigungsumgebung. Als „Maßstab“ hat sich das Prüfsiegel „IPA-Tested Device“ erfolgreich am Markt etabliert. Bereits seit 15 Jahren untersuchen Wissenschaftler des Fraunhofer IPA Betriebsmittel auf Reinraum- und Reinheitstauglichkeit. Sie entwickelten verschiedene Prüfverfahren, die u. a. Aussagen über die Reinigbarkeit von technischen Oberflächen zulassen, das strömungstechnische Design bewerten und Aufschluss über das partikuläre Emissionsverhalten geben. Damit ist eine produkt- und prozessspezifische Risikoanalyse bereits im Vorfeld möglich.
Diese Erfahrungen flossen 1998 in die VDI-Richtlinie 2083, Blatt 8 ein, die weltweit erstmals eine standardisierte Vorgehensweise zur Bestimmung der Reinraumtauglichkeit von Betriebsmitteln festlegt. Mehr als 150 Produkte prüften und zertifizierten die Reinraumspezialisten des Fraunhofer IPA seit 1998 auf Reinraum- und Reinheitstauglichkeit: von Handhabungseinrichtungen wie luftgelagerten Linearführungen oder Roboter, über Werkstoffe mit den unterschiedlichsten Beschichtungen bis hin zu Wand-, Boden- und Deckensysteme für den Reinraumbau oder kompletten Lithographieanlagen. „Wir messen die vom Betriebsmittel ausgehende Kontamination und bewerten und interpretieren das Ergebnis. Je nach Anforderungsprofil richtet sich unser Augenmerk dabei auf Oberflächenbeschaffenheiten, Strömungsverhalten, Konzeptionsschwächen sowie auf die unterschiedlichen Kontaminationsarten vom Partikelemissionsverhalten über elektrostatische Kontamination bis hin zur Ausgasung“, erklärt Udo Gommel von der Abteilung Reinst- und Mikroproduktion des Fraunhofer IPA.
Um neben Betriebsmitteln auch Werkstoffe auf Reinraumtauglichkeit zu untersuchen, entwickelten und realisierten die Stuttgarter Wissenschaftler verschiedene Prüfvorrichtungen, die Emissionen von kleinsten Partikeln im Mikrometer-Bereich detektieren. Die üblichen tribologischen Werkstofftests beschränken sich darauf, den Verschleiß von Materialpaarungen zu untersuchen. Die am IPA entwickelten Tests vereinen sowohl tribologische als auch reinraumtechnische Ansätze. Damit schaffen sie eine Basis für die Entwicklung völlig neuer, reinraumtauglicher Schichtsysteme.
Mit dem IPA-Prüfsiegel erhält der Betriebsmittelhersteller einen detaillierten Prüfbericht sowie eine Potenzialanalyse, die Möglichkeiten zur Produktoptimierung aufzeigt. Weitere Informationen zum Prüfsiegel „IPA-Tested Device“ unter www.ipa-qualification.com.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Udo Gommel
Telefon: 0711/970-1633, Telefax: 0711/970-1007, E-Mail: umg@ipa.fhg.de
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Weitere Informationen:
http://www.ipa-qualification.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
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