Landesregierung präsentiert "Chromfix" als Beispiel für gelungenen Technologietransfer
Hochschule Niederrhein – glänzende Resultate beim Verchromen
Eine Apparatur, so groß wie eine Kaffeemaschine, sorgt bei Europas zweitgrößtem Hersteller von Motorenteilen für eine Reduzierung von Kosten und die Schonung der Umwelt bei der Chromsäure-Regenerierung. Entwickelt haben das neuartige Verfahren Werkstoff-Forscher der Hochschule Niederrhein. Für die Landesregierung gehört es zu den Ideen, aus denen die Zukunft gemacht wird – weil sie aus dem Labor direkt die Produktion wanderten. Als Beispiel für gelungenen Technologietransfer wird „Chromfix“ vom 18. bis 30. November neben Exponaten aller anderen NRW-Hochschulen im Düsseldorfer Landtag präsentiert. Die Ausstellung will die Bedeutung der neben Lehre und Forschung „3. Mission“ der Hochschulen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes verdeutlichen: Wissen in neue Produkte und Verfahren umzusetzen.
Dafür ist das Projekt vom Niederrhein beispielhaft: Aus ihren Forschungsresultaten entwickelten die Professoren Dr. Norbert Nowack und Dr. Karl Heger mit Unterstützung des Landes ein Patent. Dieses verwertete ein Anlagenbauer im Dortmunder Technologiezentrum und führte „Chromfix“ bei der Stuttgarter Motorenfabrik ein, die den Anstoß zu dem Projekt und auch die notwendigen Finanzmittel gegeben hatte. Weitere Anlagen wurden inzwischen sogar nach Übersee verkauft.
Das neue Verfahren ermöglicht durch eine spezielle Elektrolyse mit dreidimensionalen Anoden, die Standzeit des Chrombades zu verlängern. „Chromfix“ gewährleistet die notwendige Oxidation und steuert den Säuregehalt. Zum Hintergrund: Beim Verchromen werden die Innenflächen von Zylindern in Verbrennungsmotoren mit einer schützenden Schicht bezogen. Das passiert in einem elektro-chemischen Verfahren, bei dem mittels Chromsäure und Strom der Chrom auf die Metallstücke abgeschieden wird. Das Problem: dabei kommt es zu unerwünschten Nebenreaktionen, bei denen die Chromsäure verbraucht wird – das Chromsäurebad gerät aus dem Gleichgewicht und muß kostenintensiv aufgearbeitet werden. „Bei Überschreitung gewisser Grenzwerte sinkt die Qualität, was letztlich die Vernichtung des kompletten Chrombads nötig macht“, stellt Prof. Dr. Norbert Nowack fest. Die Entsorgung der hochtoxischen Substanzen belaste in hohem Maß die Umwelt.
Welch profitable Ideen die Hochschulforscher des Landes sonst noch haben, kann jeder im Düsseldorfer Landtag (ab 18. November, werktags von 9 bis 18 Uhr)selbst bewundern. Allerdings muss man seinen Ausstellungsbesuch telefonisch ankündigen: 0180 3 100 110.
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