Internet-Forum "evitherm" bündelt das Wissen der thermischen Metrologie

Sie sind allgegenwärtig und beeinflussen nahezu alle technischen und naturwissenschaftlichen Abläufe: die Vorgänge und Erscheinungen rund um Temperatur und Wärme. Doch das Detailwissen hierzu ist auf viele Stellen verteilt, für Anwender manchmal nur schwer zu finden und häufig kaum zu bewerten. Abhilfe schaffen soll ein neu gegründetes Europäisches Virtuelles Institut für Thermische Metrologie (evitherm). In einem gleichnamigen EU-Projekt entsteht derzeit dessen stetig wachsende Website

Bei einem Großteil industrieller Prozesse (von der Stahlproduktion bis zur Nahrungsmittelverarbeitung) spielt der Einsatz thermischer Technologien und Messtechniken eine wesentliche Rolle. Viele industrielle Anwender haben jedoch nur beschränkte Kenntnisse auf diesem Gebiet – mit der Folge von unwirtschaftlichen, unnötig aufwendigen und umweltbelastenden Produktionsverfahren. Eine der Gründe dafür ist sicherlich, dass die Industrie das Wissen über thermische Technologien, das in führenden europäischen Metrologie-Instituten, industriellen und universitären Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und anderen Stellen zu finden ist, häufig nur unzureichend nutzen kann, weil es dezentral vorhanden und nicht überall in Europa in gleicher Weise einfach zugänglich ist.

Um hier Abhilfe zu schaffen und der europäischen Industrie das Wissen in die Hand zu geben, damit sie ihre Leistungsfähigkeit und Produktqualität erhöhen und umweltschonendere und auch sicherere Produktionsprozesse entwickeln und einsetzen kann, wurde Anfang 2003 damit begonnen, das Europäische Virtuelle Institut für Thermische Metrologie (evitherm) aufzubauen. Dessen Kernstück wird ein Internet-Portal sein, in das das vorhandene Expertenwissen, aber ebenso Anforderungen, Erfahrungen und Kenntnisse von Anwendern einfließen werden.

Ziel des Virtuellen Instituts ist es, Informationen und Fachwissen zu thermischen Technologien und thermischer Metrologie an einer Stelle zusammenzuführen, miteinander zu verknüpfen und nach Möglichkeit zu bewerten: Dazu gehören Werkstoffdaten und Messverfahren, Normen, Dienstleistungs- und Schulungsangebote, Verzeichnisse von Lieferanten thermischer Ausrüstungen usw. Besonderer Wert wird auf den schnellen und einfachen Zugriff auf Daten und Expertenwissen gelegt. Die Inhalte werden praxisgerecht insbesondere für Anwender in der Industrie aufbereitet.

Der Aufbau von evitherm erfolgt im Rahmen eines dreijährigen EU-Projekts unter Federführung des National Physical Laboratory (Großbritannien), des Laboratoire National d’Essais (Frankreich), des Istituto di Metrologia „G. Colonetti“ (Italien), des ARC Seibersdorf (Österreich) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Derzeit beteiligen sich weitere 29 Partner aus zwölf europäischen Staaten an dem Projekt, darunter namhafte Industrieunternehmen, Universitäten und technische Exzellenzzentren.

Anwender finden weitere Informationen und die Möglichkeit, schon in der Aufbauphase ihre eigenen Anforderungen und Wünsche einzuspeisen, im Internet.

Ansprechpartner in der PTB:

Dr. Joachim Seidel
Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Institut Berlin
Tel.: 030 – 3481-418, Fax: -510
E-Mail: joachim.seidel@ptb.de

Media Contact

Dipl.-Journ. Erika Schow idw

Weitere Informationen:

http://www.evitherm.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wegweisend für die Diagnostik

Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…

Rotorblätter wiederverwenden

h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…

Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien

Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…