Sauberkeit für unser Trinkwasser
Flüchtige organische Verbindungen haben im Trinkwasser nichts zu suchen. Jetzt wurden neue Membranen entdeckt, die diese schädlichen Substanzen wirksam ausfiltern, bevor sie den Wasserhahn erreichen.
Flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOCs) sind organische – also kohlenstoffhaltige – chemische Verbindungen, die bei Zimmertemperatur leicht verdampfen. Diese Substanzen sind zwar überwiegend gering wasserlöslich, können aber Trinkwasser so sehr verunreinigen, dass es für die öffentliche Wasserversorgung nicht mehr nutzbar ist.
Hohe VOC-Konzentrationen können zu Gesundheitsproblemen führen, da sie das zentrale Nervensystem und die Atmungsorgane schädigen. Einige VOCs wie z.B. Benzol besitzen sogar eine nachgewiesene karzinogene Wirkung. Eventuell vorhandene VOCs müssen also unbedingt aus der Wasserversorgung entfernt werden.
Im Programm zur Internationalen Zusammenarbeit (International Cooperation, INCO), das zur Förderung von Kooperationen mit Nicht-EU-Ländern ins Leben gerufen wurde, wurde die Erforschung und Entwicklung neuer Werkstoffe und Verfahren zur Beseitigung von VOCs finanziert. In diesem Projekt leistete die Russische Akademie der Wissenschaften einen entscheidenden Beitrag zur Identifizierung von Polytrimethylsilylpropin (PTMSP) als ein ideales organophiles Material zur Herstellung von Membranen. Diese Membranen treiben VOCs, die in Form gelöster Gase vorliegen, selektiv aus kontaminiertem Wasser aus, das durch das Wasseraufbereitungssystem strömt.
Gleichermaßen wichtig war die Schaffung eines kosteneffektiven Verfahrens zur Herstellung von PTMSP-Membranen, die sich in Form und Größe für industrielle Anwendungen eignen. Dabei tragen Spezialbehandlungen der Membranen wie beispielsweise die Lufttrocknung, dazu bei, eine hohe Qualität des Endprodukts zu gewährleisten.
Tests der Wirksamkeit der Membranen beim Entfernen von Toluol und Dichlormethan zeigten eine gute Übereinstimmung zwischen den Modellen und den experimentellen Ergebnissen. Bemerkenswert ist außerdem, dass das entwickelte Hybridmembransystem skalierbar ist und somit auf die Anforderungen von Wasseraufbereitungssystemen unterschiedlicher Kapazität abgestimmt werden kann.
Was die wirtschaftlichen Aspekte angeht, so beträgt die erwartete Zeit bis zum Erreichen der Rentabilitätsgrenze etwa zwei Jahre. Die Russische Akademie der Wissenschaften betreibt derzeit mit Nachdruck die praktische Nutzung dieser bemerkenswerten Ergebnisse.
Kontaktangaben:
Prof. Vladimir Teplyakov
TIPS, RAS
Head of Laboratory
29, Leninsky prospect, Moscow
Russische Föderation
Tel: +7-095-9554346
Fax: +7-095-2302224
Email: tepl@ips.ac.ru
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