Mobile Atomdetektoren sollen Atomschmuggel verhindern

Mobile und stationäre Nukleardetektoren könnten nach Meinung von Wissenschaftlern den Schmuggel radioaktiver Stoffe verhindern. Die Geräte, die teils nur die Größe eines Handys haben, könnten sogar bei Streifen eingesetzt werden, berichtete der Physiker Peter Beck in München. «Technisch ist das machbar.» Jüngste Tests hätten ergeben, dass die Geräte radioaktive Strahlung auch bei vorbeibefahrenden Autos feststellen könnten, sagte der Wiener Wissenschaftler zum Abschluss der Münchner Frühjahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Bei Tests an Flughäfen hätten die Detektoren allerdings in fast allen Fällen bei Passagieren Alarm gegeben, die sich einer ärztlichen Strahlentherapie unterzogen hatten, erläuterte der Physiker vom Forschungszentrum Seibersdorf bei Wien. «Das macht die Überprüfung schwierig, denn es kann andere Quellen überlagern.» Neuentwicklungen könnten diese Fälle jedoch automatisch herausfiltern.

Bei Grenzkontrollen entdeckten die Tester wiederum Autos, die keine radioaktive Fracht an Bord hatten, deren Karosserie jedoch radioaktiv belastet war. «Das ganze Auto strahlte.» Ursache könnte gewesen sein, dass für den Bau der Wagen radioaktiv belastetes Metall recycelt worden war. An der Grenze zwischen Deutschland und Polen sei jedoch auch Material entdeckt worden, das für so genannte schmutzige Bomben verwendet werden könnte. Häufig gingen den Fahndern Transporte mit strahlendem Schrott ins Netz, der etwa aus dem Abbau von Atomkraftwerken stammen könnte.

Interesse an den zwischen 10 000 und 20 000 Euro teuren Geräten gebe es seit den Anschlägen vom 11. September vor allem in den USA. «In Europa wird der Bedarf zurückhaltend nicht gesehen.» Am weitesten sei Russland, wo schon jetzt zahlreiche Grenzstellen entsprechend ausgerüstet seien.

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