Verbesserte Schneidkanten von Zerspanwerkzeugen
Das LZH arbeitet an einer neuen lasergestützten Technologie, um die Geometrie der Schneidkanten von Zerspanwerkzeugen zu verbessern. Durch einen selektiven Materialabtrag können gut definierte Schneidkanten mit gleichzeitig hoher Oberflächenqualität hergestellt werden.
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) arbeitet an einer neuen lasergestützten Technologie, um die Geometrie der Schneidkanten von Zerspanwerkzeugen zu verbessern. Durch einen selektiven Materialabtrag mit einem Pikosekunden-Laser können gut definierte Schneidkanten mit gleichzeitig hoher Oberflächenqualität hergestellt werden.
Die spanende Bearbeitung von Stahl- oder Eisenwerkstoffen wird heutzutage unter anderem mit Wendeschneidplatten aus Hartmetall durchgeführt. Dabei hängen die Lebensdauer der Schneidwerkzeuge und die Qualität der bearbeiteten Werkstücke überwiegend von der Geometrie und Oberfläche der Schneidkante ab. Mit konventionellen Prozessen (beispielsweise Bürsten oder Feinsand-/ Wasserstrahltechniken) ist die Vorbereitung der Schneidkante momentan nicht mit hoher Qualität reproduzierbar.
WWW-Adressen zur PressemitteilungSind zur PresUm Schneidkanten präzise, mit gleichbleibend hoher Qualität herzustellen, setzt das LZH einen Pikosekundenlaser („Staccato“ von Lumera Laser GmbH) ein (1 Pikosekunde [ps] = 10 hoch -12 sek). Durch die extrem kurze Pulsdauer mit dennoch hohen Pulsenergien kann Material effektiv verdampft und abgetragen werden. Selbst für ein gut wärmeleitendes Material wie Hartmetall ist aufgrund der kurzen Pulsdauer (12 ps) die Erwärmung des um den Bearbeitungsbereich liegenden Materials vernachlässigbar gering. Dadurch ist ein Materialabtrag ohne störende Anschmelzungen (Grat, Aufwürfe) und ohne eine thermische Umwandlung des Materialgefüges möglich. Somit wird die notwendige Härte und Festigkeit der Schneidkante beibehalten.
Die komplexen Geometrien von Schneidwerkzeugen werden mit einem hochpräzisen, sechsachsigen Positioniersystem vermessen und bearbeitet. Die Positioniergenauigkeit liegt im Bereich ±2,5 µm – eine Grundvoraussetzung für die Mikrobearbeitung. Mit einem integrierten Bildverarbeitungssystem werden die Schneidkanten detektiert, die Relativbewegung zwischen Laserstrahl und Schneidkante berechnet und eine Online-Prozesskontrolle durchgeführt.
Weiterführende Forschungsarbeiten werden sich mit der Herstellung von asymmetrischen Kantengeometrien auch an komplexen Schneidwerkzeugen beschäftigen. Das Projekt GEOSPAN (www.geospan.de) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.
Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: bt@lzh.de
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Weitere Informationen:
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