Sensorsystem inspiziert Zug-Oberleitungen
Diodenzeilenkamera erkennt „Millimeter-Schäden“
Forscher des deutschen Elektronikkonzerns Siemens haben ein Sensorsystem entwickelt, das winzige Schäden an Oberleitungen von Zügen aufspüren kann. Damit sollen Bahnbetreiber Strecken im Vorausschauen warten und Schwachstellen viel früher erkennen können.
Das System besteht aus mehreren Diodenzeilenkameras und Infrarotlasern, die auf dem Dach eines Messfahrzeuges montiert sind. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 120 Stundenkilometern nimmt die Kamera 22.000 Bildzeilen pro Sekunde von den Fahrdrähten und deren Aufhängungen auf. Aneinandergereiht würden die Zeilen ein „unendlich“ langes Bild ergeben. Dank Laserlicht können damit auch ein Millimeter kleine Schäden in völliger Dunkelheit erkannt werden. Ein an das System gekoppeltes Bildverarbeitungssystem vergleicht die Bilder anschließend mit früheren Aufnahmen. So lässt sich der Abnutzungsgrad von Drähten, Seilen und Aufhängungen über einen langen Zeitraum überprüfen und erkennen.
Bisher werden nur die Fahrdrähte mit optischen Sensoren überprüft, für die übrigen Leitungen und Komponenten sind Inspekteure zuständig, die die Strecke zu Fuß abgehen oder sie mit Instandhaltungsfahrzeugen langsam befahren. Dabei lassen sich jedoch nur grobe Schäden feststellen. Laut Siemens-Forscher arbeitet das neue System dagegen erheblich schneller und präziser und erlaubt den Betreibern zusätzlich die Dokumentation der Bahnstrecken.
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