Laserschweißen: Schneller und stabiler durch Pendeln
Ziel eines Forschungsvorhabens am Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist die Erhöhung von Prozessgeschwindigkeit und -stabilität beim Laserstrahlschweißen von Aluminiumwerkstoffen durch Pendelung der Laserstrahlung. Dieses ist notwendig, da das Laserstrahlschweißen von Al-Werkstoffen aufgrund der niedrigen Schmelzbadviskosität und des vergleichsweise großen Schmelzbadvolumens häufig nur durch den Einsatz von Doppelfokusoptiken beherrscht wird. Für das Laserstrahlschweißen mit Doppelfokus werden vergleichsweise hohe Laserleistungen und Streckenenergien benötigt. Neben wirtschaftlichen Nachteilen resultieren aus dem hohen Energieeintrag erhöhter Bauteilverzug und Nahtdurchhang. Daher ist die Entwicklung einer Schweißtechnik sinnvoll, mit der Aluminiumwerkstoffe mit geringerer Laserleistung und Streckenenergie prozesssicher geschweißt werden können.
Das LZH setzt die aus der Elektronenstrahlschweißtechnik hochfrequente Pendelung der Strahlung auf dem Werkstück ein. Diese Technik soll mittels einer zu entwickelnden angepassten Optik auf das Laserstrahlschweißen übertragen werden, um Möglichkeiten der aktiven Beeinflussung der Kapillargeometrie und somit der Prozessstabilität auch bei hohen Schweißgeschwindigkeiten zu schaffen. Die Einflüsse der Pendelparameter auf die Kapillargeometrie sowie deren Auswirkungen auf die Schweißnahtqualität sollen anhand von Musterbearbeitungen für Aluminiumwerkstoffe und später auch für ausgewählte Stähle erarbeitet werden.
Erste Ergebnisse wurden für 1 mm AA5182 (Aluminium) mit einem Doppelfokus-Kopf im Überlappstoß durchgeführt. Hierbei wurde die Vorschubgeschwindigkeit solange gesteigert, bis sich noch eine Wurzel ausgebildet hat. Eine Fokuslagenvariation bei diesen maximalen Vorschubgeschwindigkeiten ergab, dass bei -0,5 bis -1,0mm die höchsten Vorschubgeschwindigkeiten bei erkennbarer Wurzelausbildung erreicht werden können.
Um einen Anhaltspunkt für die erforderlichen Pendelfrequenzen zu finden, wurde in einem ersten Teilschritt ein 1kHz Galvanometerscanner konstruiert und aufgebaut. Der Scanner soll helfen, den Einfluss eines Strahlpendelns auf den Tiefschweißprozess generell charakterisieren zu können.
Die Erkenntnisse aus diesem vom AiF unterstützen Projekt (Laufzeit bis 28.02.2006) sollen auf weitere Al-Legierungen und ausgewählten verzinkte Stahlwerkstoffe ausgedehnt werden. Ein Resonanzscanner mit bis zu 10kHz Pendelfrequenz befindet sich im Aufbau. Die Untersuchungen werden mittels High-Speed-Aufnahmen dokumentiert.
Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: m.botts@lzh.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.lzh.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Selen-Proteine …
Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…
Pendler-Bike der Zukunft
– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…
Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung
Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…