Herausforderung
Einen präzisen und umfassenden Überblick über den deutschen Maschinenbau in den vergangenen zehn Jahren bietet das kürzlich erschienene Buch „Der deutsche Maschinenbau in den neunziger Jahren. Kontinuität und Wandel einer Branche“, das die elfjährige Arbeit des Projekts im DFG-Sonderforschungsbereich (SFB 187): „Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme“ (Projektleiter: Prof. Dr. Ulrich Widmaier) dokumentiert. Die Ergebnisse aus acht jährlichen Befragungen von ca. 5000 Unternehmen werden ergänzt durch den Kommentar und die Analyse führender Experten. Eine beiliegende CD-ROM bietet ausführlichen Einblick in die Ergebnisse.
Jährliche Befragung verfolgt Entwicklungen
Die „schlanke Produktion“ ist auch im Maschinenbau ein viel diskutiertes Unternehmenskonzept. Wie sich die Umsetzung dieses Konzeptes in deutschen Maschinenbauunternehmen gestaltete, zeigt die Bochumer Studie: Zwischen 1991 und 1998 stellten die Wissenschaftler jedes Jahr denselben Unternehmen Fragen zu ihrem Umgang mit computergestützter Produktionstechnik, ihrer Arbeitsorganisation, ihrer betrieblichen Organisation und ihrer zwischenbetrieblichen Kooperation und Vernetzung. Diese vier Bereiche bestimmen auch den Aufbau des nun veröffentlichten Bandes: Zunächst wird der Leser mit den Methoden der Untersuchung und der Geschichte des Maschinenbaus in Deutschland vertraut gemacht. Auf der Grundlage der Paneldaten arbeiten die Autoren dann heraus, inwieweit sich der Einsatz computergesteuerter Fertigungstechniken auf den Erfolg des Betriebes auswirkt. Aufgrund der für die Herstellung komplexer Produkte notwendigen Technik findet sich im Maschinenbau eine recht große Verbreitung rechnergestützter Systeme. Bei der Betrachtung der Arbeitsorganisation der Unternehmen steht besonders die fachliche und funktionale Arbeitsteilung und die Verbreitung und Gestaltung der Gruppenarbeit im Mittelpunkt des Interesses. Die Betriebsgröße und die Standardisierbarkeit von Prozessen und Produkten bestimmen den Einsatz und Erfolg entscheidend mit. Nach einem anfänglichen Erfolg der Gruppenarbeit stellen die Forscher mittlerweile eine Stagnation fest.
„Lean Production“ eignet sich nur begrenzt
Ein Kapitel über Kontinuität und Wandel im Maschinenbau untermauert anhand der gewonnenen Umfragedaten die These, dass sich der Lean-Production-Ansatz für diese Branche nur sehr eingeschränkt als organisatorische Strategie eignet. Gerade kleine und mittlere Betriebe arbeiten wirtschaftlich erfolgreicher, wenn sie sich strukturkonservativ verhalten. Die Vernetzung und Kooperation zwischen Betrieben hat in den neunziger Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung und ihre Vor- und Nachteile beleuchten Experten je aus ihrer eigenen Sicht.
Titelaufnahmen
Ulrich Widmaier (Hg.): Der deutsche Maschinenbau in den neunziger Jahren. Kontinuität und Wandel einer Branche. (= Campus Forschung, 812), Frankfurt a.M., Campus Verlag 2000, ISBN 3-593-36507-3
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulrich Widmaier, Ruhr-Universität, Fakultät für Sozialwissenschaft, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25172, Fax: 0234/32-14-509, Email: uw@pw2.ruhr-uni-bochum.de
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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
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