Traum von Unsichtbarkeits-Tarnkappe bald Realität
Forscher haben einen Weg aufgezeigt, mit dem der Menschheitstraum einer Unsichtbarkeits-Tarnkappe Realität werden kann. Um ein Objekt unsichtbar zu machen, muss eine optische Illusion erzeugt werden, die suggeriert, dass dieses gar nicht vorhanden ist. „Man kann diesen Effekt dadurch erreichen, dass man Lichtwellen ablenkt und um das Objekt in einem umgebenden Tarnmaterial herumbeugt“, erklärt Ulf Leonhardt, Professor für Theoretische Physik an der St. Andrews University in Schottland, im pressetext-Interview.
Die Herangehensweise der Forscher stellt einen neuen theoretischen Zugang zur Thematik dar. Derzeitige Techniken, die beispielsweise bei der Tarnung von militärischen Stealth-Flugzeugen zum Einsatz kommen, täuschen das Radar durch die besonders schwarze Materialoberfläche, die das Flugzeug im vom Radargerät ebenfalls schwarz angezeigten Himmel verschwinden lässt. Darüber hinaus sorgen die eckigen und kantigen Formen des Flugkörpers zusätzlich für die Reflektion von Radarstrahlen. „In diesem Sinne kann man auch nicht von echter Unsichtbarkeit sprechen sondern eher von einer Camouflage-Technik“, meint Leonhardt. Die Flugzeuge bleiben zu jeder Zeit sichtbar. Allein am Radarschirm kommt die Tarnung zum Tragen.
Durch das Umleiten von Lichtwellen mithilfe spezieller Metamaterialien soll es in Zukunft erstmals möglich sein, Objekte nicht nur für das Radar sondern auch für das menschliche Auge unsichtbar zu machen. Leonhardt glaubt, dass das erste Szenario bereits in naher Zukunft Realität werden könnte, da militärische Einrichtungen ein großes Interesse an einer derartigen Technologie zeigen und die Umsetzung in technischer Greifweite liege. Die praktische Umsetzung der Theorie im visuellen Bereich sei komplizierter, im Prinzip aber auch in wenigen Jahren vorstellbar, so Leonhardt.
Als Schlüssel zum Erfolg gelten sogenannte Metamaterialien, die mithilfe winziger Nanostrukturen in der Lage sind, die Geschwindigkeit des auftretenden Lichts zu beeinflussen. Da das Licht immer den Weg der kürzesten Zeit in Anspruch nimmt, sucht es sich folglich einen Weg um das Objekt herum. Das vom transparenten Tarnmaterial umgebene Objekt wird so unsichtbar. „Natürlich gibt es praktische und materialbedingte Grenzen“, räumt Leonhardt ein. So muss das Tarnmaterial, das von den Wissenschaftlern auch als passives Tarngerät beschrieben wird, zumindest einige Zentimeter dick sein. Der Größe der zu versteckenden Objekte seien hingegen kaum Grenzen gesetzt, glaubt Leonhardt.
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