Neues Verfahren zur Beurteilung von Beschichtungssystemen
Wasserbasierende Beschichtungsstoffe schneiden in Kurzzeittests, wie zum Beispiel dem Salzsprühtest, oft schlecht ab, obwohl sie in der Freibewitterung eine gute Beständigkeit und gute Korrosionsschutzeigenschaften zeigen.
Darum hat die Industrie großes Interesse an neuartigen Beurteilungsverfahren dieser Beschichtungssysteme, die eine gleichberechtigte Beurteilung mit anderen Systemen erlauben. Die Schwäche bei der Anwendung von Kurzzeittests liegt an einer für wasserbasierende Systeme spezifisch verlangsamten Filmbildung und daran, dass erst nach Ausschwemmen hydrophiler Bestandteile aus der Beschichtung die vollständige Barrierewirkung ausgebildet wird.
Im Rahmen dieses Projekts wurde deshalb ein quantitativer Schnelltest entwickelt, der zuverlässige Aussagen über die Schutzwirkung wasserbasierender Beschichtungsstoffe erlaubt. Dieser ermöglicht den direkten Vergleich mit anderen Beschichtungssystemen, ohne dass auf die Ausbildung der vollständige Barrierewirkung der Beschichtung gewartet werden muss.
Die zu untersuchenden Beschichtungssysteme wurden dabei zum einen unmittelbar nach einer Konditionierung, zum anderen erst nach der Ausbildung der vollständigen Barrierewirkung dem Test unterworfen. Die Ausbildung der vollständigen Barrierewirkung kann durch die Verwendung eines Apparates zur Feucht/Trocken-Zyklisierung bei einer Temperatur von ca. 75 °C etwa zehnfach beschleunigt werden, was den Nachteil im Testverfahren gegenüber anderen Beschichtungssystemen ausgleicht.
Interesse an der neuen Technologie ist bereits vorhanden. Ob und wann das neuartige Verfahren übernommen wird, hängt von der Industrie ab. In Zukunft könnten vor allem im Bereich des Korrosionsschutzes Entwickler und Anwender vom innovativen Testverfahren profitieren.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr. Matthias Wanner
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