Optimaler Druck bei Papiertrocknung senkt CO2-Ausstoß
Damit braucht das Werk auch weniger Brennstoff zur Dampferzeugung, ohne dass weitere Investitionen gemacht werden müssen. Die Lösung ist in einer Fabrik von Rhein Papier in Hürth bei der Produktion von Zeitungsdruckpapier umgesetzt. Dort sank der Bedarf an Frischdampf um mehr als drei Prozent.
Bei der Papierherstellung muss die meiste Energie darauf verwendet werden, die sehr nassen Papierbahnen zu trocknen. Dabei wird sie über mehrere Rollen geführt, die sogenannten Trockenzylinder, die unterschiedlich stark mit Dampf beheizt werden. Das Papier gibt so schrittweise seine Feuchtigkeit an die Umgebungsluft in der Trockenhaube ab.
Damit solch ein System besonders effizient arbeiten kann, müssen die Temperaturen der mehr als 30 Zylinder, über die die Papierbahn läuft,, und die Luftverhältnisse in der Trockenhaube perfekt aufeinander abgestimmt sein. Unausgewogene Einstellungen führen zu einem unnötig hohen Dampfverbrauch oder im ungünstigsten Fall zu Kondensation in der Trockenhaube und damit zu Produktionsausfällen.
Die Siemens-Software löst dieses Problem. Abhängig von Dicke und Gewicht des Papiers leitet sie den optimalen Druck des Dampfes ab. Basierend auf diesen Daten berechnet das System die optimierten Sollwerte für alle trocknungsrelevanten Größen und passt sie an die aktuellen Prozessverhältnisse an. Zusätzlich regelt die Software abhängig von der Feuchtigkeit im Raum Menge und Temperatur der Haubenzuluft sowie die Menge der Haubenabluft. So ist die Luftfeuchtigkeit nie zu hoch, und das Papier kann ideal trocknen.
Sipaper APC DrySec ist ein Bestandteil der speziell für die Papier- und Zellstoffindustrie entwickelten Lösungsplattform Sipaper und kann sowohl an Siemens-Prozessleitsysteme als auch an Fremdsysteme angebunden werden. Umweltfreundliche Lösungen für die Papierindustrie sind Teil des Siemens Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 rund 28 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete. (IN 2010.12.4)
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