Schnellere Fabrikplanung mit „digitalen“ Bauklötzen
Statt komplexe Planungswerkzeuge zu verwenden, arbeitet das Intuplan genannte Verfahren mit einem realen Modell, in dem die Planer alle Maschinen und Anlagen als maßstabsgetreue Miniaturen beliebig anordnen können. Das Verfahren wurde von Experten bei Siemens Corporate Technology erarbeitet und wird derzeit in verschiedenen Projekten getestet.
Fabrikplanung ist nicht einfach und kann – je nach Größe und Komplexität des Projekts – viele Monate bis hin zu mehr als einem Jahr dauern. Viel Zeit kosten wiederholte Abstimmungsschleifen, in denen das entwickelte Layout die einzelnen Abteilungen durchläuft, angepasst und ein weiteres Mal zur Abstimmung vorgelegt wird. Um das zu vermeiden, braucht man ein Verfahren, das so einfach ist, dass alle beteiligten Personen aktiv an der Planung teilnehmen können. Mit modernen komplexen Planungstools können in der Regel aber nur Experten arbeiten.
Mit Intuplan dagegen gestalten die Mitarbeiter einer Fabrik ihre eigene Arbeitsumgebung. Das Verfahren verbindet die „Bauklötzchen-Methode“ mit digitalen Werkzeugen. Aus vorhandenen dreidimensionalen CAD-Daten werden die Maschinen und Anlagen mit einem 3D-Drucker ausgedruckt. Die Modelle der Maschinen und Anlagen sind so detailliert, dass auch ersichtlich ist, wie viel Platz ihre Bedienung oder die Materialzufuhr benötigt.
Die Modelle können von allen Beteiligten auf dem maßstabsgetreuen Grundriss der Fabrik beliebig platziert werden. Die Szenarien werden „eingescannt“, stehen sofort digital zur Verfügung und können bewertet und weiterverarbeitet werden. Für die Planungsworkshops vor Ort und deren Auswertung veranschlagen die Experten von Siemens CT nur etwa ein bis zwei Tage.
Mit dem Fabrikplanungswerkzeug verschmelzen Software-Werkzeuge aus der Produktentwicklung mit Ansätzen der Digitalen Fabrik. Unternehmen haben damit die Möglichkeit, Produktentwicklung und Produktionsplanung enger zu verzahnen. (IN 2009.10.6)
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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
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