Zelluläre Dynamik in höchster Auflösung
Wissenschaftler der Uni Osnabrück haben ein Mikroskopieverfahren entwickelt, mit dem sich in lebenden Zellen gleichzeitig Molekülinteraktionen und ihre unmittelbare Nanoumgebung mit sehr hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung abbilden und analysieren lassen. Das neue Fluoreszenzmikroskop eröffnet den Forscherinnen und Forschern am Zentrum für Zelluläre Nanoanalytik (CellNanOs) ganz neue Möglichkeiten, molekulare Prozesse in Echtzeit zu verfolgen und mit der übergeordneten Dynamik zellulärer Strukturen wie der Zellmembran oder das Zellskelett zu korrelieren.
Ihr neues Verfahren stellten sie nun in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“ vor (Link: https://www.nature.com/articles/s41467-024-49876-9).
Die Forscher unter der Leitung von Dr. Rainer Kurre und Prof. Dr. Jacob Piehler kombinierten hierfür zwei hochauflösende Mikroskopietechniken zu einem einzigartigen neuen System. „Ein besonderes Merkmal des neuen Mikroskops ist die extrem homogene Laserbeleuchtung, die eine direkte Visualisierung der Bildung von einzelnen Proteinkomplexen in der Zellmembran ermöglicht“, erläutert Dr. Kurre.
„Mit diesem Mikroskop können wir jetzt sehr viel tiefere Einblicke in die Signalaktivierung von Immunrezeptoren gewinnen, und so die mechanistischen Prinzipien von Leukämie und Autoimmunerkrankungen aufklären“, erklärt Prof. Jacob Piehler. Dr. Kurre, der die Integrated Bioimaging Facility (iBiOs) am CellNanOs leitet, ist davon überzeugt, dass das neue Mikroskop in der biologischen Forschung am Fachbereich Biologie/Chemie, am CellNanOs und darüber hinaus Einsatz finden wird: „Unsere Forschungsverbünde im Bereich der molekularen Membranbiologie, der Sonderforschungsbereich ‚Funktionelle Plastizität kodiert durch Zelluläre Membrannetzwerke‘ und das Graduiertenkolleg ’nanomaterials@biomembranes‘, werden davon erheblich profitieren können.“
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Rainer Kurre, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chmenie
E-Mail: rainer.kurre@uos.de
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s41467-024-49876-9
Weitere Informationen:
https://www.ibios.uni-osnabrueck.de
https://www.cellnanos.uni-osnabrueck.de/en/home.html
https://www.cellnanos.uni-osnabrueck.de/en/research/collaborative_research_cente…
https://www2.uni-osnabrueck.de/rtg2900/en
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Parkinson-Medikament verändert durch Eisenmangel das Darmmikrobiom zum Schlechteren
Störung der mikrobiellen Gemeinschaft begünstigt Krankheitserreger im Darm. In einer bahnbrechenden neuen Studie, durchgeführt im Rahmen des FWF-geförderten Exzellenzclusters „Mikrobiomes drive Planetary Health“, haben Wissenschafter*innen der Universität Wien in Zusammenarbeit…
Neues Verfahren zur Rückgewinnung wertvoller Elemente aus Holzasche
Team der Hochschule Rottenburg und der Universität Tübingen erarbeitet Grundlagen zur Aufbereitung des bisherigen Verbrennungsabfalls als Sekundärrohstoff. Die Aschen, die bei der Holzverbrennung in Heiz- und Kraftwerken entstehen, enthalten wertvolle…
Auf der Spur des „Schlüsselproteins“
Neues Forschungsprojekt zur Ursache von Lungenhochdruck bei Herzinsuffizienz. Pulmonale Hypertonie (PH) ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der der Druck in den Blutgefäßen zwischen Herz und Lunge dauerhaft erhöht ist. Besonders…