Durchbruch bei unbemannter Luftfahrt
Der britische Rüstungs- und Luftfahrkonzern BAE Systems hat einen technologischen Durchbruch im Bereich unbemannter Luftfahrt gemeldet. Ein speziell modifiziertes Jetstream-Propellerflugzeug wurde in einer Reihe von Missionen rund 1.300 Kilometer weit ohne direkte menschliche Kontrolle geflogen.
Damit ist dem BAE-Team erstmals eine derartige Leistung gelungen. Das Umgehen einer menschlichen Flugcrew verspricht eine Reduktion von Unsicherheiten und eine präzisere Abwicklung von Flugaufträgen, weshalb BAE Systems weitere Flüge plant.
Die Jetstream-Maschine dient dem Test von Technologien für unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Air Vehicles, UAVs). Aufgrund von Luftfahrt-Regulierungen muss es zwar eine Flugcrew an Bord haben und ist somit nur ein „Stellvertreter-UAV“. Bislang hatte die Crew das Fluggerät auch via Cockpit-Display gesteuert. „Jetzt haben wir eine Möglichkeit, die Bordcrew zu umgehen und eine reinere UAV-Umgebung zu schaffen, indem wir das Flugzeug durch Missionssystem und Autopiloten steuern“, erklärt Nick Colosimo, zuständiger Program Manager bei BAE Systems.
„Das menschliche Element aus dem Stellvertreter-UAV-Flug zu nehmen hilft, die mit menschlichem Handeln verbundenen Unsicherheiten zu eliminieren“, meint Colosimo. Ein Vorteil ist, dass Vorgaben des Missionssystems sofort entsprochen werden kann, ohne die Zeitverzögerung, die durch ein Flugcrew bedingt wird. „Es wird dem Stellvertreter-UAV möglich, genau das zu machen, was ihm gesagt wird und wann es ihm gesagt wird“, betont der BAE-Mitarbeiter. Dadurch können beispielsweise Routen mit höherer Reproduzierbarkeit geflogen werden.
„Wir haben die Chance größeren Nutzen aus der Jetstream zu ziehen, indem wir sie als Hilfe für den Test von UAV-Technologien nutzen, welche die Integration unbemannter autonomer Systeme im Luftraum unterstützen“, so Colosimo. Die bisherigen Testflüge wurden von einem Team, das auch Forscher von Cranfield Aerospace und der Cranfield University umfasst, durchgeführt. Weitere Missionen sind dem Unternehmen zufolge bereits anberaumt.
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