Kombinierte Abgasnachbehandlung
Diesel-Pkw werden vor allem von Vielfahrern geschätzt. Denn diese Motoren arbeiten effizient und relativ emissionsarm. Einziger Nachteil ist ihr hoher Stickoxid-Ausstoß. Nun zwingen die immer strengeren Abgasvorschriften die Ingenieure, auch diese Maschinen künftig mit einer Abgasnachbehandlung auszurüsten. Unglücklicherweise können sie nicht auf den bewährten Drei-Wege-Katalysator zurückgreifen, da dieser den Kraftstoff mit hohem Luftüberschuss verbrennt und der Sauerstoff im Abgas die Zersetzung der Stickoxide behindert. Zwar existiert mit dem Siemens-Stickoxid-Katalysator SINOx (NewsDesk 9829/2, NewsDesk 9818/2) für Lastwagen und Fährschiffe eine Lösung zur Verbesserung der Werte – Voraussetzung für ein effizientes Arbeiten des SINOx-Systems ist eine Betriebstemperatur von mindestens 200° Celsius. Doch bei Personenkraftwagen wird diese Temperatur beim Warmlaufen oder bei kurzen Stadtfahrten nicht erreicht, und der Kat kann nicht seine volle Wirkung entfalten. Künftig gibt es hierfür eine Lösung: Siemens-Forscher haben den SiNOx-Kat mit dem so genannten Plasmaverfahren kombiniert. Beim Plasma handelt es sich um ein Gas, dessen Moleküle teilweise in Ionen und freie Elektronen gespalten sind. Aus diesem Grund lassen sich diese Stoffe elektrisch und magnetisch sehr gut steuern. Sie finden sich beispielweise in Energiesparlampen, auch bei der Kernfusion kommen Plasmen zum Einsatz. Grundidee des Verfahrens: Das Abgas wird in einen Reaktor geleitet, in dem das Plasma reaktionsfreudige Molekülbruchstücke erzeugt und so chemische Prozesse auslöst, die zum Abbau der Schadstoffe führen. Die Forschungsarbeiten der Siemens-Wissenschaftler, die vom BMBF unterstützt werden, haben vielversprechende Ergebnisse gebracht: Schon bei einer Betriebstemperatur von „nur“ 100° Celsius wird der Ausstoß von Stickoxiden um über 60 Prozent verringert. Ab 160° Celsius lassen sich mit der Kombi-Methode Werte von über 90 Prozent erreichen.
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