PHOENIX absolvierte erfolgreich erste vollautomatische Landung

PHOENIX Modell im "Schleppflug"

DLR und EADS arbeiten an Schlüssel-Technologien für ein zukünftig wieder verwendbares Weltraum-Transportsystem

Im nordschwedischen Vidsel lief heute, 08. Mai 2004, alles wie am Schnürchen: Zuerst wurde PHOENIX, ein rund sieben Meter langes maßstabgetreues Flugmodell eines wieder verwendbaren Raumtransporters, von einem Schwerlasthubschrauber auf eine Höhe von 2.400 Meter gebracht. Dort wurde die an einem Tragegeschirr hängende 1.000 Kilogramm schwere Aluminiumkonstruktion ausgeklinkt und raste dann ohne Antrieb in Richtung Landebahn, wo sie wie ein Flugzeug mit 255 Kilometer pro Stunde sicher aufsetzte. Doch an Bord von PHOENIX ist weder ein Cockpit noch ein Pilot, die Einheit steuerte sich selbst und ohne jegliche Einflussnahme vom Boden aus. Dieser erfolgreiche erste Testflug, der für die hohe Kompetenz der deutschen Raumfahrtforschung und –industrie steht, dauerte gerade mal zwei Minuten. Weitere drei Testflüge sollen kurz hintereinander mit unterschiedlichen Anflugszenarien stattfinden.

PHOENIX ist eine Entwicklung aus dem Raumfahrt-Technologieprogramm ASTRA des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Mit der neuen Technologie-Kompetenz hat sich die deutsche Raumfahrtindustrie große Wettbewerbschancen bei zukünftigen Ausschreibungen der Europäischen Weltraumorganisation ESA er-worben.

Entwickelt und gebaut wurde PHOENIX unter Führung von EADS Space Transportation in Bremen. Das Flugmodell dient als Erprobungsträger eines zukünftigen europäischen wieder verwendbaren Raumtransporters. PHOENIX ist ein skaliertes, rund sieben Meter langes flugfähiges Modell, ausgestattet mit einem neu entwickelten Flugführungs- und Steuersystem und einer umfangreichen Sensorik.

An den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für PHOENIX war das DLR in mehreren Bereichen entscheidend beteiligt, beispielsweise bei der Auslegung des Hubschrauber-Schleppflugverbandes, der Auslegung, Versuchsbegleitung und Auswertung des Luftdatensystems und der Erstellung eines modernen „Hardware-in-the-loop“-Simulators, mit dessen Hilfe alle Bordsysteme des PHOENIX am Boden unter realen Bedingungen getestet werden können. Zudem werden die Sensordaten des Flugversuchs durch das DLR ausgewertet und eine Systemidentifizierung vorgenommen.

Media Contact

DLR

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…