60-Tonner sollen für mehr Transporteffizienz im Güterstraßenverkehr sorgen
Sie sind in die Diskussion gekommen: LKW mit einer Zuladung von 60 Tonnen. Transportunternehmer versprechen sich mehr Effizienz von ihnen – die Politik lehnt sie ab. Die Verkehrsrundschau beleuchtet, was an der Diskussion dran ist. Die Verkehrsrundschau erscheint im Verlag Heinrich Vogel.
Die Schweden haben sie längst, die Niederländer experimentieren mit ihnen in einem Großversuch – nur in Deutschland will der 60-Tonnen-LKW nicht auf Touren kommen. Denn das Bundesverkehrsministerium blockt ab. Auch der jüngste Vorstoß des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Einzelhandels (BGA) im August droht im Sand zu verlaufen.
Grund für den Vorstoß: die zu erwartende Zunahme der Frachtverkehre nach der EU-Erweiterung. Doch nicht nur Politiker und ADAC sind gegen 60-Tonner mit bis zu 25,25 Meter Länge. Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sieht wenig Vorteile in den „LKW-Dinosauriern“. Dagegen äußerten sich der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) sowie eine Vielzahl kleinerer Verbände positiv zu den Vorschlägen.
Die Gegner einer Tonnage-Erhöhung führen an, der Zustand der veralteten Straßen und Brücken würde sich durch die höheren Lasten weiter verschlechtern. Außerdem wird in der Politik befürchtet, dass schwerere LKW zusätzlich mehr Massengüter auf die Straßen holen. Die Befürworter von 60-Tonnern weisen auf die spezifischen Einsatzformen der Groß-LKW hin – und mancher befürwortet, die schon jetzt für grenzüberschreitende Verkehre mögliche Ausnahmeregelung von 44 Tonnen als allgemeine Regelung zuzulassen.
Ob jenseits der Verbandsforderungen überhaupt eine Nachfrage besteht, ist offen. Auch die Mehrzahl der Spediteure hat sich zum Thema noch keine Gedanken gemacht. Mancher beobachtet die Diskussion allerdings mit Interesse – schließlich ließe sich unter Umständen der Fuhrpark verkleinern.
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