Bremer Unternehmen möchte Start der Lkw-Maut erleichtern – einfache Alternative mit Stift und Papier
Das Bremer Systemhaus bendit hat eine Lösung gefunden, die Logistikunternehmen und LKW-Fahrern den Zugang zur elektronischen LKW-Maut deutlich vereinfacht. LKW-Fahrer tragen ihre Fahrtroute mit einem besonderen Stift auf einem herkömmlichen Papierformular ein und sparen sich die Dateneingabe über kompliziertere Alternativen.
Das satellitengestützten LKW-Mautsystem von Toll Collect basiert auf einem Gerät, das so groß ist wie ein Autoradio und fest im Führerhaus eines LKW eingebaut wird. Mit dieser so genannten On-Board-Unit (OBU), die während der Fahrt alle Daten zur Berechnung der Maut elektronisch übermittelt, bucht sich der Fahrer in das Mautsystem ein. Alternativ nutzt der Fahrer eines von rund 3.500 Terminals, die beispielsweise an Tankstellen stehen, oder er trägt seine Fahrtroute im Internetportal von Toll Collect manuell ein.
Das Bremer Unternehmen bendit hat heute eine einfach zu bedienende Variante vorgestellt: digipen maut connect.
„Wir haben schon lange überlegt, ob sich die Eingabe und Übermittlung der Fahrtroute viel einfacher gestalten lässt“, schildert Kai Schmudlach, Verantwortlicher für Marketing und Vertrieb bei bendit, die Motivation des Systemhauses. „Denn die bisherigen Erfassungsgeräte für die LKW-Maut kämpfen wie jede Computertechnik mit einem großen Problem: Die Bedienung richtet sich zu sehr nach technischen Vorgaben, ohne die Abläufe zu berücksichtigen, an die die Fahrer gewöhnt sind.“
Eine Schlüsselrolle spielt die Eingabe der Fahrtroute in ein externes Terminal oder das Internet. Während jeder LKW-Fahrer gelernt hat, mit der Hand auf Papier zu schreiben, muss er jetzt einen Computer per Tastatur bedienen. Diesen so genannten „Medienbruch“ beseitigt digipen maut connect.
Das Produkt ist im Prinzip eine Kombination aus Hardware, Software und Papier. Die Lösung besteht aus einem digitalen Stift in der Größe eines Kugelschreibers und einem speziellen Formularblock. Die Formulare enthalten ein sehr feines Hintergrundmuster, anhand dessen der Stift über eine eingebaute Miniaturkamera erkennt, was der Benutzer schreibt.
„Das Prinzip ist ganz einfach“, erläutert Schmudlach die Funktionsweise. „Der Fahrer steigt in seinen LKW und füllt ein Mautformular aus. Nach dem Abhaken eines Kontrollkästchens auf dem Papier sendet der digitale Stift die Daten automatisch über ein beliebiges Bluetooth-fähiges Mobiltelefon indirekt an das Internetportal von Toll Collect. Der Fahrer erhält eine Bestätigung per SMS auf seinem Handy.“
Das Bremer Systemhaus hofft, mit seiner Erfindung dazu beizutragen, den Start der elektronischen LKW-Maut am 1. Januar 2005 zu erleichtern.
„Bisher sind von den ursprünglich geplanten 500.000 OBUs gerade einmal 120.000 Geräte montiert. Mit Wartezeiten an den Maut-Terminals ist des-halb zu rechnen“, sagt Kai Schmudlach. „Wir hoffen, in Zusammenarbeit mit Serviceanbietern mit unserer Lösung einen erfolgreichen Weg aufzuzeigen, der alle Logistikunternehmen und das Toll-Collect-Konsortium überzeugt.“
bendit stellt digipen maut connect auf dem 21. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin vom 20. bis zum 22.10.2004 erstmals der Öffentlichkeit vor.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.bendit-interfaces.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
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