Mehr Sicherheit für LKW – Fraunhofer-Institut koordiniert Forschungsprojekt
Entwicklung und Definition eines Missbrauchsereignisses für Vorderachsen von schweren Lastkraftwagenissbrauchsereignisse standen im Mittelpunkt des Projektes „Development and Definition of Misuse Events“, welches vom Verband der Automobilindustrie VDA geleitet wurde. Sechs europäische LKW-Hersteller – DAF, DaimlerChrysler, IVECO, MAN, SCANIA, Volvo Truck Corporation – sowie das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt als wissenschaftlicher Partner und ausführender Koordinator wirkten beim Projekt mit.
Bei Fragestellungen zur Lebensdauer von schweren Lastkraftwagen spielt die Kenntnis der auftretenden Lasten für die Entwicklung und Prüfung der Fahrzeuge eine wichtige Rolle. Die bestehenden Prüfstrecken der verschiedenen Fahrzeughersteller decken im Betrieb auftretende Belastungsereignisse aus dem bestimmungsgemäßen Einsatz ab. Darüber hinaus sollten selten auftretende, außergewöhnliche Belastungsereignisse, sogenannte Sonderereignisse, mitberücksichtigt werden, weil diese zu einer Lebensdauerverringerung führen können. Über die Sonderereignisse und eine sich anschließende „Grauzone“ hinaus, können Missbrauchsereignisse mit extremer Belastung auftreten. Dies sind unfallähnliche Ereignisse, die üblicherweise nicht in der Entwicklung und Auslegung berücksichtigt werden.
Im Rahmen des Projektes wurden Begrifflichkeiten zur Beschreibung von Missbrauch entwickelt. Für auf europäischen Straßen eingesetzte schwere Lastkraftwagen mit Aufliegern wurden sowohl die Geometrie eines geeigneten Missbrauchshindernisses als auch Fahrbedingungen für ein standardisiertes Prüfverfahren entwickelt. Es war im Projekt nicht beabsichtigt, seitlich einwirkende Radlasten abzudecken, sowie Lastfälle, die aus einer Kombination verschiedener physikalischer Lastfälle bestehen (wie Überquerung eines Hindernisses in Geradeausfahrt, in Kurven oder beim Bremsen etc.).
Basierend auf der Analyse von bereits vorhandenen Daten und von Versuchen, welche im Rahmen des Projektes durchgeführt wurden, wurde ein rechteckiges Hindernis mit der Höhe von 150 mm (siehe Abbildung) als geeignet befunden. Geradeausfahrt über dieses Hindernis mit einer konstanten Geschwindigkeit von 50 km/h stellt offensichtlich einen Missbrauch dar und erzeugt hohe Belastungsspitzen in vertikaler und horizontaler Richtung. Wird eine Prüfung mit dem beschriebenen Prüfverfahren durchgeführt, können Schäden auftreten. Allerdings muss jeder Schaden, der zum Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führt, vermieden werden.
Ein Bericht, der die Ergebnisse des Projektes zusammenfasst, ist beim Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA, Abteilung Technik, Westendstraße 61, 60325 Frankfurt/Main, erhältlich.
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