Neue Einbahnwege in der westlichen Ostsee von der IMO angenommen

Tiefensee: „Ein guter Tag für die Verkehrssicherheit in der Ostsee“

Eine neues Einbahnwegesystem in der westlichen Ostsee ist heute von der Versammlung der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO angenommen worden. Die neue Wegeführung wurde gleichzeitig als zusätzliche Schutzmaßnahme für besonders schützenswerte Gebiete ( Particularly Sensitive Sea Areas, PSSA) verabschiedet. Damit ist die Ostsee nun endgültig von der IMO als besonders ökologisch sensibles Seegebiet anerkannt.

„Diese neuen Schifffahrtswegemaßnahmen in der westlichen Ostsee werden den Schiffsverkehr noch sicherer machen“, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee heute in Berlin. „Die von Deutschland gemeinsam mit den Ostseeanrainerstaaten erarbeiteten Maßnahmen werden ab Juli 2006 in Kraft treten, so dass die neue Schiffswegeführung verbindlich wird“, so der Bundesverkehrsminister. Hierbei handelt es sich insbesondere um die neuen Verkehrstrennungsgebiete „Bornholmsgatt“ und „North of Rügen“.

Die neuen Wegeführungsmaßnahmen in der westlichen Ostsee haben drei Ziele: Sie sollen

– die gefahrenträchtigen Situationen bei der Begegnung der Schiffe untereinander verringern,

– die ost- und westgehenden Verkehre im westlichen Bereich der Ostsee voneinander trennen und

– den Transitverkehr so führen, dass er in einem ausreichend großen Abstand zu den Flachwassergebieten, insbesondere vor der deutschen Küste um den Darß herumgeleitet wird.

Darüber hinaus wird zusätzlich eine Küstenverkehrszone vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns auf der deutschen Seite eingerichtet. Sie soll sicherstellen, dass der Transitverkehr das Verkehrstrennungsgebiet „Südlich von Gedser“ benutzt und in sicherer Entfernung vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns verläuft.

Diese Maßnahmen gehen u.a. auf eine Initiative der Bundesregierung aus dem Jahr 2001 zurück, sich gemeinsam mit den Ostseeanrainerstaaten zum Schutz der Ostsee besonders auch mit Fragen der Transitwege für Tanker zu befassen.

Die Auswirkungen auf den Schiffsverkehr wurden mit Hilfe von Simulationsversuchen an der Hochschule Wismar in Warnemünde im Hinblick auf die Wirksamkeit evaluiert. Nach diesen ersten grundlegenden Untersuchungen kann mit einer nachweislichen Verbesserung der Verkehrssituation gerechnet werden.

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