Neues Europäisches Zugsicherungssystem ETCS (Level 2) für den Passagierbetrieb zugelassen
Das neue Europäische Zugsicherungssystem „European Train Control System“ (ETCS) wird seit dem 5. Dezember in Deutschland für den kommerziellen Passagierbetrieb eingesetzt. Deutschland ist damit das erste Land, in dem ETCS in der Ausbaustufe Level 2 für die Steuerung fahrplanmäßiger Züge zum Einsatz kommt. Damit wurde ein Markstein in der Entwicklung eines durchgängigen grenzüberschreitenden Schienenverkehrs in Europa gesetzt. Einsatzgebiet der ETCS-Technik ist der Streckenabschnitt Jüterbog-Halle/Leipzig. Dort haben die Konsortialpartner Alcatel und Siemens in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn das deutsche ETCS-Pilotprojekt realisiert.
Sechs Jahre lang hat das Konsortium die ETCS-Technologie entwickelt bis im Juli 2003 die Serienerprobung begann. Dabei fuhr zwischen Jüterbog und Bitterfeld, erstmals in Europa, ein von ETCS Level 2-geführter Zug mit 200 Stundenkilometern. Nach Abschluß der zweijährigen Erprobungsphase wurde im Dezember 2005, die Strecke Jüterbog-Halle/Leipzig als erste in Europa für den kommerziellen Passagierbetrieb unter ETCS Level 2 freigegeben.
„Diese Tatsache zeigt, dass ETCS stabil funktioniert und zuverlässig verfügbar ist“, freut sich Hans Leibbrand, Leiter des Unternehmensbereichs Transport Automation Systems von Alcatel in Deutschland. „Mit unserer Technologie liefern wir die Basis für einen durchgängigen grenzüberschreitenden Schienenverkehr in Europa und unterstreichen die deutsche Spitzenstellung im Bereich der Zugleit- und Sicherungstechnik.
„Der Beweis der Funktionalität im operativen Betrieb ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Interoperabilität der Bahnen in Europa. Jetzt gilt es die politischen Rahmenbedingungen so zu setzen, dass aus dem technologischen Vorsprung der deutschen Industrie ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg wird“, betont Andreas Busemann, Leiter des Geschäftsgebiets Rail Automation bei Siemens Transportation Systems.
Einig sind sich die Bahnen Europas und die Bahnindustrie darin, dass nur die Ausrüstung ganzer Korridore mit ETCS betriebswirtschaftlich sinnvoll ist und den gewünschten zeitlichen und ökonomischen Vorteil über lange Distanzen sicherstellt. In Deutschland, als europäischer Verkehrsdrehscheibe, sollen 4500 Kilometer der durch das Bundesgebiet führenden Transeuropäischen Korridore bis 2020 mit ETCS ausgerüstet werden. Derzeit befinden sich europaweit Bahnstrecken mit einer Länge von etwa 6000 Kilometern in der Erprobung mit ETCS. Bei deren Zusammenführung zu langen Distanzen kommt Deutschland aufgrund seiner zentralen Lage in Europa eine besondere verkehrspolitische Verantwortung zu.
Ansprechpartner bei Alcatel:
Udo Reckemeyer
Tel.: 0711/821-44049
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E-Mail: U.Reckemeyer@alcatel.de
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