Neue Interessenten für CargoLifter Transporte
Mit erfolgreichen ersten Tests des CL 75 AirCrane hat das Logistikunternehmen in den vergangenen Wochen mehrere neue Kooperationsverträge mit potenziellen Nutzern der CargoLifter Transportmittel abgeschlossen
Das Marktpotenzial für die „Leichter-als-Luft“-Transportmittel der CargoLifter AG konkretisiert sich zusehends: Parallel zum Produktionsbeginn des Transport-Luftschiffes CargoLifter CL 160 sowie des Transport-Ballons CL 75 AirCrane am 27. September hat das Logistik-Unternehmen neue Kooperations-vereinbarungen mit potenziellen Kunden geschlossen. Anfang Oktober haben die Unocal Corporation (Union Oil of California), der österreichische Industrieanlagenbauer Voest-Alpine und die SÜBA Cooperation, eine der größten Bauträgergesellschaften Deutschlands, einen „Letter of Intent“ zur künftigen Zusammenarbeit unterzeichnet. Die drei Unternehmen werden in der ersten Phase des „Lead-User“-Programmes gemeinsam mit den CargoLifter Spezialisten das gemeinsame Geschäftspotenzial für den Einsatz des CL 160 analysieren. Die Ferrostaal AG, ein weltweit tätiges Handelshaus der MAN-Gruppe, das u.a. komplette Industrieanlagen anbietet und bereits seit Dezember 1999 „Lead User“ ist, hat am 8. Oktober 2001 mit der Unterzeichnung eines „Lead-User-Agreements“ die zweite Stufe der Entwicklungs-Partnerschaft bestätigt.
Die Nachfrage nach dem AirCrane nimmt ebenfalls konkretere Züge an: Als potenzieller Nutzer des Transport-Ballons hat die taiwanesische Aviastar Asia Corporation, ein Luftfahrt- und Logistikunternehmen, am 8. September ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Im Mai 2001 wurde zudem die bereits im Rahmen der Entwicklung des CL 160 seit Juni 2000 bestehende Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen „Lead User“ MAGLEV, Inc., auf den AirCrane ausgeweitet. Die Projektgesellschaft MAGLEV will in den USA ein Magnetschwebebahn-Projekt realisieren. „Der erfolgreiche Abschluss der Kooperationsverträge bestätigt das Potenzial unserer ,Leichter-als-Luft’-Transportmittel“, erklärt Dirk Steffes, Geschäftsführer der für die Kundenbeziehungen verantwortlichen CargoLifter Network GmbH.
Produktentwicklung mit 39 „Lead Usern“
Das „Lead-User“-Konzept von CargoLifter läuft in drei Stufen ab. In der ersten Phase der Zusammenarbeit analysieren die Partner auf Basis eines „Letter of Intent“ das Potenzial der neuartigen Transport-Dienstleistung für den künftigen Kunden, den „Lead User“. Nach Abschluss der Analyse werden in einer zweiten Projektstufe auf Basis eines „Lead User Agreements“ die Inhalte der späteren Kooperation – Preis- und Vertriebsstrategie sowie die nötige Netzwerk-Infrastruktur – ermittelt und als Grundzüge der späteren Kundenbeziehung bestimmt. Die Aufnahme der „realen“ Kundenbeziehung schließt die beiden Entwicklungsphasen ab. Seit Aufnahme des „Lead-User“-Konzeptes hat die zuständige CargoLifter Network GmbH 39 Unternehmen als Kooperationspartner gewonnen, darunter Branchengrößen wie Alstom Power, General Electric Power Systems, Hochtief und Linde. „Mit der Unterzeichnung von Ferrostaal haben wir mit sechs der Lead User die zweite Stufe der Zusammenarbeit erreicht – und das bereits drei Jahre vor der Serienproduktion des CL 160“, so Steffes. Kurz vor den erfolgreich verlaufenen Tests zum Lastaustauschverfahren und Aushallen des Transport-Ballons CL 75 AirCrane Anfang Oktober hat sich die Nachfrage nach dem Einsatz des zweiten CargoLifter Produkts auf Taiwan ausgeweitet. „Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Aviastar Asia werden wir die Einsatzmöglichkeiten des AirCrane beim Bau eines Wasserkraftwerks im Nordosten Taiwans prüfen“, erklärt Steffes. Bei Eignung für das Projekt wird der AirCrane den Transport von 140.000 Frachttonnen in Form von Baumaschinen und -material unterstützen. „Wenn die Prüfungen positiv verlaufen, könnte der AirCrane bereits im Geschäftsjahr 2002/2003 in Taiwan eingesetzt werden – ein schöner Start für unser erstes fertiges Produkt“.
Die CargoLifter AG mit Sitz in Berlin entwickelt ein 260 Meter langes und 65 Meter dickes Luftschiff zum Transport überdimensional großer und schwerer Güter von bis zu 160 Tonnen Gewicht: den CargoLifter CL 160. Der „fliegende Kran“ soll künftig aufwändige Schwerlast-Transporte schneller, einfacher und kosteneffizienter durchführen – ohne zu landen und nahezu unabhängig von der bestehenden Infrastruktur. Als zweite Produktlinie des Logistik-Unternehmens soll der Transport-Ballon CL 75 AirCrane mit 61 Meter Durchmesser bereits vor Fertigstellung des CL 160 Lasten von bis zu 75 Tonnen Gewicht transportieren. Um eine marktnahe Entwicklung der „Leichter-als-Luft“-Transportmittel zu gewährleisten, kooperiert CargoLifter im Rahmen des „Lead-User“-Konzeptes bereits heute mit verschiedenen Industrie-Unternehmen. Seit Mai 2000 ist das Unternehmen am Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN 540 261, Kürzel CLA), seit Dezember 2000 im MDAX.
Der CargoLifter Konzern beschäftigt derzeit über 469 Mitarbeiter, rund 255 davon in der Luftschiff-Entwicklung der CargoLifter Development GmbH am Werftstandort Briesen-Brand (Brandenburg). Brand ist derzeit der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens: Ende 2000 wurde hier die Produktionshalle für den CL 160 fertig gestellt – mit 107 Metern Höhe, 210 Metern Breite und 360 Metern Länge die größte stützenfrei erbaute Halle der Welt. Um Interessenten die Möglichkeit zu geben, die Luftschiff-Entwicklung „live“ zu verfolgen, hat das Unternehmen dort den Themenpark CargoLifter World eingerichtet, der seit der Eröffnung Juni 2000 auf großen Zuspruch gestoßen ist.
ots Originaltext: CargoLifter AG
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