Dreidimensionales Navigationssystem für Handheld-Computer
Mit so einem Gerät verläuft sich kein Wanderer mehr, kein Tourist irrt mehr durch fremde Städte und LKW-Fahrer bringen ihre Ladung auch in unbekannten Gegenden zügig zum Empfänger. Schweizer Entwickler von Siemens haben eine Software für Handheld-Computer entwickelt, die dreidimensionale Bilder von der Umgebung darstellen kann und detaillierte Routenvorschläge macht. Das Besondere des Navigators sind die Landschaftssimulationen, da die bisherigen ortsgebundenen Services für Handys keine aufwändigen Grafiken bieten. Die neue Software kann sogar die Blickperspektive verschiedener Standpunkte berechnen. Falls ein Kletterer den Weg zum Gipfel scheut, zeigt ihm sein Minicomputer die Aussicht von oben. Auch die Namen von Bergen weiß das System – ein Klick auf den betreffenden Gipfel genügt. Denkbar ist zudem die Verknüpfung mit Wetterinformationen aus dem Internet: Wenn es in einer Region regnet, ziehen an der Stelle virtuelle Regenwolken über das Display, auch Nebel wäre darstellbar.
Das System arbeitet mit digitalisierten Karten und soll in Zukunft seine Daten vom Server eines Anbieters beziehen. Der Benutzer sieht dann einen Kartenausschnitt seines Standorts. Sein Aufenhaltsort wird über die entsprechende Mobilfunkzelle oder ein GPS-Modul ermittelt; das System weiß also auf wenige Meter, wo sich der Benutzer befindet. Geschäftsleute könnten damit zum nächstgelegenen Hotel oder zu einem Treffpunkt geführt werden. Das mobile 3D-Navigationssystem könnte eine wirtschaftlich bedeutende Anwendung für die neuen Mobilfunkstandards GPRS und UMTS werden. Das System ist in rund 20 Ländern zum Patent angemeldet. Derzeit ist es in einer Demoversion verfügbar. Die Schweizer haben eine Karte des Matterhorns verwendet und eine Simulation erstellt. Zur weiteren Entwicklung laufen jetzt Gespräche mit Kunden. Wenn ein Pilotkunde gefunden ist, könnte das System in längstens neun Monaten marktreif sein. Anbieter von Inhalten, etwa Hotelservices oder anderen Informationsdiensten haben großes Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert. Software zur Bilderkennung funktioniert wie das menschliche Gehirn.
(0145/2) Alles was unser Auge sieht, wird erst im Gehirn zu einem aussagekräftigen Bild. Im Zusammenspiel von Milliarden Nervenzellen entsteht aus Eindrücken von Farbe und Form beispielsweise eine Orange. Für einen Computer ist diese Informationsverarbeitung eine schwierige Aufgabe. Der Mensch kann aber noch mehr: Mit Leichtigkeit findet jedes Kind eine Orange unter hunderten Äpfeln heraus. Unser Gehirn wendet dabei einen Trick an. Die Wahrnehmung stellt sich auf das erwartete Bild ein. Aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit springt die Orange dem Betrachter förmlich ins Auge. Forscher von Siemens haben eine Software entwickelt, die erstmals wie das Gehirn Bilder wahrnimmt und verarbeitet. Was in unserem Gehirn die Nervenzellen leisten, übernehmen in dem so genannten neurokognitiven System unzählige mathematische Gleichungen. Das Programm, das derzeit in München auf einem Unix-Rechner installiert ist, kann sowohl nach Mustern suchen als auch vorgegebene Bereiche eines Bildes abtasten.
Das Computerprogramm hat viele denkbare Anwendungen. Damit könnten Surfer im Internet Bilder nach ihren Inhalten und nicht nur nach vorgegebenen Stichworten suchen. Erfahrene Ärzte erkennen etwa Ablagerungen von Kalk im Brustgewebe von Frauen bei einer Mammographie sofort. An diesen Stellen kann sich später ein Tumor bilden. Das Siemens-Programm könnte bei der routinemäßigen Erkennung der mikroskopisch kleinen Ablagerungen helfen. Bisher gibt es hierfür kein Computersystem. Auch in der neurologischen Diagnostik könnte die Bilderkennung eine bedeutende Rolle spielen. Das Gehirn könnte mit modernen bildgebenden Verfahren aufgenommen und mit der Software in Echtzeit analysiert werden. Neurologen würden damit wesentlich klarere Hinweise auf Defekte bei der Verarbeitung von Informationen in dem komplexen Organ bekommen.
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