Einheitliche Weltschifffahrtsprache erhöht die Sicherheit der internationalen Schifffahrt
Die Erarbeitung dieser „Standard Redewendungen für die Schifffahrt“ wurden erforderlich, da international zunehmend Schiffe mit multinationalen und multilingualen Besatzungen fahren. Im Rahmen der Diskussion über Schiffsunfälle der Vergangenheit und menschliches Fehlverhalten, bedingt u.a. auch durch erhebliche Verständigungsschwierigkeiten der Besatzungen untereinander, mit anderen Schiffen oder den Verkehrszentralen an Land hatte sich gezeigt, dass dieser Schritt dringend erforderlich ist. Einem babylonischen Sprachgewirr in der Schifffahrt soll damit wirkungsvoll entgegengewirkt werden.
Ausgehend von einem auf deutsche Initiative herbeigeführten Beschluss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) aus dem Jahre 1993 übernahm das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die Aufgabe, eine auf dem Englischen beruhende Arbeitssprache zu entwickeln, welche geeignet ist, in der mündlichen sicherheitsrelevanten Kommunikation von Schiff zu Schiff, Schiff zu Land und an Bord das auf den sogenannten „menschlichen Faktor“ zurückführbare Gefahrenpotenzial zu mindern.
Durch die steigende Anzahl mehrsprachiger Besatzungen und die Erkenntnisse aus den Untersuchungen schwerer Schiffsunfälle der jüngsten Vergangenheit hat das Problem sprachlich eindeutiger und sicherer Kommunikation zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Das Projekt stand unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof. Dr. Peter Trenkner vom Fachbereich Seefahrt Warnemünde, Hochschule Wismar, der eine IMO-Arbeitsgruppe verschiedener Mitgliedsstaaten leitete. Nach einer zweijährigen Erprobung wurde im Mai 2000 eine im Lichte der Erfahrungen revidierte Fassung der Standard-Redewendungen vom Schiffssicherheitsausschuss der IMO angenommen, die nunmehr die Vollversammlung der IMO am heutigen Tage endgültig und formell verabschiedet hat.
Diesem Beitrag Deutschlands zur Erhöhung der Sicherheit der internationalen Schifffahrt kommt deshalb besondere Bedeutung zu, weil die Standard-Redewendungen bereits Bestandteil verschiedener Internationaler Übereinkommen geworden sind.
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