Studierende beraten die Deutsche Bahn
Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster haben für die Nachtzüge der Deutschen Bahn ein Kundenprofil erstellt und die Zufriedenheit der Kunden analysiert. Ein zentrales Ergebnis war, dass die Zufriedenheit der Reisenden für die Kundenbindung nur eine untergeordnete Rolle spielt, da im Nachtverkehr kaum vergleichbare Alternativen bei den Verkehrsmitteln bestehen.
Die seit mehreren Jahren am Institut für Marketing der Universität Münster durchgeführte „Projekt AG“, die engagierten Studierenden die Möglichkeit gibt, in Zusammenarbeit mit Unternehmen praxisbezogene Fragestellungen in Teamarbeit zu lösen, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal in Kooperation mit dem Institut für Verkehrswissenschaft durchgeführt. Die gemeinsam angebotene Lehrveranstaltung wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Heribert Meffert (Institut für Marketing) und Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig (Institut für Verkehrswissenschaften) am Ende des Wintersemesters mit einer Präsentation der Ergebnisse vor der Geschäftsführung der „DB AutoZug GmbH“ abgeschlossen.
Die Aufgabe der 21 teilnehmenden Studenten bestand in der Entwicklung eines Konzepts und der eigenständigen Durchführung eines umfassenden Marktforschungsprojektes. Ziel des Projekts war die Erstellung eines Kundenprofils und die Durchführung einer umfassenden Kundenzufriedenheitsanalyse der Kunden der Nachtzüge der DB. Als ein zentrales Ergebnis der Analyse konnte gezeigt werden, dass die Zufriedenheit der Reisenden für die Kundenbindung eine nur untergeordnete Rolle spielt, da im Bereich der Reise über Nacht kaum vergleichbare Verkehrsmittelalternativen bestehen.
Darüber hinaus sollten in der Untersuchung potenzielle neue Kundengruppen, die das Angebot des „DB NachtZuges“ bisher nicht nutzen, aufgezeigt werden. Die zu diesem Zweck durchgeführte Befragung von Bahn- und Flugreisenden zeigte, dass insbesondere im Bereich der Vielfahrer der Bahn ein eindeutiges Marktpotenzial zu erkennen ist. Flugreisende hingegen zählen nicht zur primären Zielgruppe, da sie im Regelfall das Flugzeug aufgrund der kürzeren Reisezeit bevorzugen.
Für die beiden beteiligten Institute der Universität Münster war die Veranstaltung „ein voller Erfolg“, da sie Theorie und Praxis in anschaulicher Weise miteinander verknüpfen konnte. Der Pilotversuch erwies sich als Fortschritt in der universitären Lehre, da die interdisziplinäre Ausrichtung des Projekts den Studenten Einblicke in zwei in der Praxis eng miteinander verknüpfte Themenbereiche ermöglichte.
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