Business-Carsharing für München
Im Forschungspojekt Shared E-Fleet geht es um die Entwicklung dieser IT-Lösung und deren Erprobung unter realen Bedingungen. Im Rahmen des Modellversuchs am Münchner Technologiezentrum MTZ teilen sich seit August 2014 mehrere Unternehmen eine Elektrofahrzeugflotte. Mit Bürgermeister Josef Schmid wurde das Vorhaben am Mittwoch, 17. September, der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt.
»Mit Shared E-Fleet bieten wir den Unternehmen am MTZ ein einfach zu nutzendes Mobilitätsangebot für Dienstfahrten«, sagte Rudolf Boneberger, Geschäftsführer der Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft mbH (MGH), als er die anwesenden Gäste zur Vorstellung des intelligenten Business-Carsharing-Modells am Münchner Technologiezentrum begrüßte.
Modellversuch Shared E-Fleet: Test im laufenden Betrieb
Das Konzept des Forschungsprojekts Shared E-Fleet wird am MTZ derzeit im laufenden Betrieb erprobt. Kleine und mittelständische Unternehmen teilen sich eine gemeinsame Elektrofahrzeugflotte. Im Projekt wurde eine Cloud-basierte IT-Lösung neu entwickelt. Durch dynamische Einsatzplanung und Energiemanagement wird ein optimaler Auslastungsgrad und damit wirtschaftlicher Betrieb ermöglicht. Die Öffnung der Fahrzeuge per Smartphone ergänzt das innovative Gesamtkonzept. Im MTZ stehen im Modellversuch drei BMWi3 zur Verfügung. Rund 90 kleine und mittlere Unternehmen haben die Möglichkeit, Pilotanwender von Shared E-Fleet zu werden.
Bürgermeister Josef Schmid freut sich über die Durchführung des Modellversuchs in der bayerischen Landeshauptstadt: »Die Nutzung von Elektrofahrzeugen soll in München einfacher und attraktiver werden, ohne andere Verkehrsteilnehmer spürbar zu benachteiligen. Mit Shared E-Fleet macht die Elektromobilität auf Münchens Straßen wieder einen Schritt nach vorne.«
Bereits seit Juni läuft der erste Modellversuch von Shared E-Fleet am STEP Stuttgarter Engineering Park. Ein weiterer Modellversuch bei der Landeshauptstadt Magdeburg ist zurzeit in Planung.
Carsharing als Mehrwertdienst für die MTZ-Mieter
Der Konsortialführer des Forschungsprojekts Norman Natzke, Head of Production bei der Carano Software Solutions GmbH, erläuterte den Anwesenden Vorteile des intelligenten Business-Carsharing: »Technologieparks sind mit Shared E-Fleet in der Lage, den Parkdruck zu vermindern und somit einen attraktiven Mehrwertdienst zu bieten. Mieter müssen sich weder über die Wartung noch über die Reinigung der Fahrzeuge Gedanken machen – und vor allem keine eigene Fahrzeugflotte aufbauen.« Des Weiteren betonte er den ökologischen Aspekt von Shared E-Fleet, beispielsweise die Möglichkeit der Nutzung lokaler Photovoltaikanlagen.
IT-Systeme als elementarer Baustein zukünftiger Mobilität
Im abschließenden Vortrag unterstrich Dr. Sebastian Bonnemeier, Niederlassungsleiter München der TWT GmbH Science & Innovation, die den Modellversuch am Standort München betreut, die Bedeutung moderner IT-Technologien für die Mobilität der Zukunft: »Innovationen in neuen Fahrzeuggenerationen basieren heute im Wesentlichen auf Software. Zentrale Herausforderungen bestehen dabei in der zunehmenden Komplexität unternehmensweiter IT-Systemlandschaften und in exponentiell ansteigenden Datenmengen, sowohl während der Entwicklung als auch im Alltagsbetrieb neuer Fahrzeuge. In Verbundprojekten wie Shared E-Fleet leisten wir so gemeinsam mit unseren Partnern einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung innovativer Dienstleistungen für die Mobilität von morgen.«
Nach der Vorstellung des Forschungsprojekts kamen Fuhrparkverantwortliche und Anwender im Rahmen eines Podiumsgesprächs zu Wort. Christina Mann, Leiterin des MTZ, erläuterte die Vorteile von Shared E-Fleet aus Vermietersicht: »Die Möglichkeit, den Mietern des Technologiezentrums einfach zu buchende Dienstfahrzeuge anzubieten, erhöht die Attraktivität unserer Immobilie.«
»Das Fahren mit den Elektrofahrzeugen macht einfach Spaß!« sagte Johannes Gerl, Geschäftsführender Gesellschafter der im MTZ ansässigen Modelon GmbH, wo die gemeinsame Flotte nun seit einigen Wochen zur Verfügung steht.
Michael Schweizer, Manager South Germany der Deutschen Schiffahrts-Agentur GmbH, der Shared E-Fleet im Rahmen des Modellversuchs am STEP Stuttgarter Engineering Park nun schon länger verwendet, ergänzte: »Wir sind mit den E-Autos und dem gesamten Projektkonzept sehr zufrieden. Meinen Dienstwagen, einen Sharan mit Dieselmotor, nutze ich für Fahrten in die Stuttgarter Innenstadt beruflich kaum noch. Es ist schon ein gutes Gefühl, keine Umweltgifte mehr zu produzieren. Gerade für kleine Unternehmen bringt es wirtschaftliche Vorteile, sich die Wagen mit anderen zu teilen.«
Bei Probefahrten verschafften sich die Besucher selbst einen ersten Eindruck davon, wie die E-Fahrzeuge flexibel gebucht und per Schlüssel-App bedient werden. Beeindruckend war für alle auch das leise und trotzdem kraftvolle elektromobile Fahrgefühl.
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