Flugverkehr soll mehr Emissionen sparen

Wichtige Entscheidungsträger der weltweiten Luftfahrt haben in Genf eine Deklaration zur raschen Umsetzung so genannter Performance-based Navigation (PBN) unterzeichnet.

Künftig sollen die Jets beim Verlassen der Reiseflughöhe in einem kontinuierlichen Sinkflug zur Landebahn geführt werden. Nach Angaben des Luftfahrtweltverbands IATA verringert sich damit die CO2-Belastung pro Landung um 450 Kilogramm. Bis 2013 sollen 100 europäische Flughäfen den Landanflug so straffen, dass damit 500.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

„Ein wesentlicher Schritt in diesem Zusammenhang ist die Umstellung von bodenbasierten Landesystemen hin zur Satelliten-Navigation“, meint Austro Control-Sprecher Peter Schmidt im pressetext-Interview. Das erlaube etwa einen Sinkflug mit optimierter Turbinenleistung also möglichst geringem Schub. „Diese Entwicklung ist die Zukunft“, meint Schmidt. „Damit wird die Effizienz und die Nachhaltigkeit im Luftverkehr deutlich gesteigert.“

Wie groß das Einsparungspotenzial ist, zeigt die Hochrechnung eines optimierten Landeanflugs auf den australischen Flughafen Brisbane. In der Phase 1 wurden 1.612 PBN-Anflüge einer Qantas-Boeing 737 untersucht. Der optimierte Sinkflug brachte insgesamt eine Verminderung von 650.000 Kilogramm CO2-Emissionen. Eine weltweite Implementierung des Systems würde eine Emissionsverminderung von 13 Mio. Tonnen jährlich bringen, rechnet die IATA hoch. Generell sollen aber auch andere Abläufe im Luftverkehr wesentlich verändert werden, kündigte die IATA an. Dazu gehören Investitionen in neuere Technik, Verbesserung von operativen Abläufen, Effizienz bei der Infrastruktur und „positive ökonomische Maßnahmen“.

Einen wesentlichen Schritt zur Einsparung sieht Schmidt aber auch bei der Schaffung des Single European Sky Abkommens, das in den vergangenen Tagen mit einem Verordnungspaket der EU-Kommission weiter fortgeschritten ist. Bis 2012 soll es zu einer Vereinheitlichung der Lufträume kommen. „Mit der Schaffung von acht bis zehn Blöcken wird es eine Begradigung der Luftfahrtstrecken und somit zu einer Verkürzung der Distanzen kommen“, erklärt Schmidt. Unnötige Umwege würden damit vermieden. Die Functional Airspace Blocks werden virtuell miteinander vernetzt.

„Ein großer Vorteil ist, dass man sich innerhalb der Blöcke nicht an nationalen Grenzen orientiert, sondern an der optimalen Gestaltung der Flugrouten. Die Austro Control wird Teil des Functional Airspace Block Central Europa sein, in dem neben Österreich, auch Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Tschechien und die Slowakei angehören“, erklärt der Unternehmenssprecher abschließend im pressetext-Interview.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…

Genetische Analyse zeigt neue Risikofaktoren für Depression in verschiedenen Bevölkerungsgruppen

Globale Studie identifiziert Gene für Depressionen in verschiedenen Ethnien

Neue genetische Risikofaktoren für Depression wurden erstmals in allen großen Weltbevölkerungen identifiziert und ermöglichen es Wissenschaftler*innen, das Risiko für Depression unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit vorherzusagen. Die bislang größte und…

Teilnehmer des Gesundes Lebensstilprogramms zur Bewältigung chronischer Kreuzschmerzen

Zurück zu den Grundlagen: Gesunder Lebensstil reduziert chronische Rückenschmerzen

Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen, wobei viele Behandlungen wie Medikamente oft keine dauerhafte Linderung bieten. Forscher des Centre for Rural Health der Universität Sydney…