Grüne Welle in Münster: Adaptive Signalsteuerung von Siemens verbessert den Verkehrsfluss für Autofahrer um 30 Prozent

Stellvertretend dafür steht die „grüne Welle in Münster“: Dort sehen die Verkehrsteilnehmer dank der adaptiven Netzsteuerung Sitraffic Motion deutlich häufiger Grün als bisher.

Seit Mitte des vergangenen Jahres analysiert das neue Verfahren die aktuelle Verkehrslage einer Hauptverkehrsstraße und optimiert automatisch die Rot-Grün-Phasen der Ampeln an den 24 Kreuzungen auf dieser Strecke. So verkürzen sich die Wartezeiten an den Ampeln für die Autofahrer um durchschnittlich 30 Prozent. Das belegte eine Anfang 2009 veröffentlichte Studie der Ruhr-Universität Bochum. Zudem verringern sich der Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen. Diese Ergebnisse überzeugten auch die Münsteraner: Der Stadtrat hat beschlossen, bald eine zweite Hauptverkehrsachse an Sitraffic Motion anzubinden.

Von 2006 an installierte Siemens in Zusammenhang mit einem neuen Verkehrsrechnersystem die Lichtsignalsteuerung Sitraffic Motion an den 24 Ampelkreuzungen auf dem stark befahrenen Albersloher Weg in Münster. Sitraffic Motion stellt mittels der in den Zufahrten angebrachten Detektoren fest, wie viele Fahrzeuge unterwegs sind, wohin sie abbiegen und wo Staus zu entstehen drohen. Ein zentraler Verkehrsrechner empfängt die Daten, analysiert im 15- bis 20-Minuten-Takt die Verkehrssituation an den Kreuzungen entlang der sechs Kilometer langen Straße und passt die Längen der Rot-Grün-Phasen der Ampeln sowie die grüne Welle automatisch daran an. Im Juni 2008 wurde die Installation auf der Modellstrecke abgeschlossen. Das Ergebnis: besserer Verkehrsfluss, weniger Halte und kürzere Wartezeiten für die Autofahrer. Damit verringern sich auch Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen.

Den Erfolg des neuen Verfahrens bestätigte eine repräsentative Studie der Ruhr-Universität Bochum, welche die drei Entwicklungsstufen des Verkehrssystems auf dem Albersloher Weg verglich: den festzeitgesteuerten Urzustand, die konventionell geplante, verkehrsabhängige Steuerung in den einzelnen Signalanlagen und schließlich die verkehrsadaptive, auch modellbasiert genannte Steuerung von Siemens. Das Team um Werner Brilon, Professor am Lehrstuhl für Verkehrswesen der Universität, nutzte dazu Werte aus eigenen Messungen mit Detektoren, GPS (Global Positioning System)- und Videofahrzeugen sowie die Telematikdaten des ÖPNV der Stadt.

„Das eingetretene Ausmaß der Verbesserungen ist unerwartet hoch“, resümierten die Autoren der Studie. Außerdem zeige sich, dass die adaptive Steuerung gegenüber einer verkehrsabhängigen Steuerung noch einmal eine Verbesserung der Verkehrsqualität erbringe.

Nach dem Erfolg auf dem Albersloher Weg beschloss der Stadtrat von Münster, in einer nächsten Baustufe eine weitere stark befahrene Straße mit dem neuen Steuerungsverfahren von Siemens auszustatten.

Die Studie können Sie unter folgendem Link herunterladen:

http://www.muenster.de/stadt/stadtplanung/pdf/albersloher-weg
_lsa_bericht2009-01.pdf
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Die Mobility Division (Erlangen) ist der international führende Transport- und Logistik-Lösungsanbieter. Mit dem Ansatz „Complete mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient zu transportieren. „Complete mobility“ vereint dabei Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehrstechnik mit Lösungen bei Flughafenlogistik, Postautomatisierung und Bahnelektrifizierung sowie Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr, schlüsselfertigen Systemen und zukunftsorientierte Servicekonzepte.

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